E-Zigaretten – riskant für junge Menschen? |
E-Zigaretten gelten als harmlose Alternative zur herkömmlichen Zigarette und sind besonders bei Jugendlichen beliebt. Doch gefahrlos ist das Vapen keineswegs. / © Getty Images/licsiren
Laut DEBRA, der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten, greifen seit Jahren rund 30 Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen 14 und 99 Jahren zur klassischen Zigarette. Der Gebrauch anderer Nikotinprodukte liegt in dieser Altersspanne deutlich darunter. Elektronische Zigaretten etwa nutzen um die 2 Prozent. Bei Jugendlichen sieht das etwas anders aus: Laut Präventionsradar, einer Fragebogenstudie im Auftrag der DAK-Gesundheit in den Klassenstufen 5 bis 10 mit Daten von mehr als 75.000 Schülern, gibt es einen Trend zur E-Zigarette – sie ist bei Kindern und Jugendlichen das am häufigsten genutzte Nikotinprodukt (2,9 Prozent beziehungsweise 13,9 Prozent).
Als Risikofaktoren für den Konsum von E-Zigaretten identifizierten die mit der Studie beauftragten Forscher des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung Nikotinkonsum der Freunde, individuelle Risikobereitschaft, auffälliges Verhalten und Stress. Bei den Jugendlichen spielte zudem ein Wohnort in sozioökonomisch benachteiligten Gegenden und ein als locker empfundener Erziehungsstil eine Rolle.
Zwar gibt es im Jugendschutzgesetz ein Rauchverbot für Minderjährige in der Öffentlichkeit. Rauchprodukte kommen trotzdem bei ihnen an. Besonders E-Zigaretten werden oft als harmlose Lifestyle-Accessoires beworben. Sie locken mit fruchtigen Aromen, die nach Einschätzung der Krankenkasse DAK einen besonderen Reiz für Schüler ausmachen. Sie liegen in farbenfrohen Designs, teils als Einwegprodukt, zu einem günstigen Preis sichtbar neben der Ladenkasse und sind oft handlich klein. Dadurch lässt sich schnell mal in der Schulhofecke oder in der Umkleide vor dem Sportunterricht daran ziehen. Manche Eltern finden das nicht so schlimm: Solange die E-Zigarette kein Nikotin enthalte, sei sie nicht schädlich, das Kind dürfe sie ruhig nutzen. Ein Trugschluss, warnen Experten.