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Prostata

Ein drängendes Problem

Fast jeder Mann ist mit zunehmendem Alter von einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) betroffen. Die Vergrößerung der Drüse ist gutartig, kann jedoch unangenehme Symptome mit sich bringen und zu Komplikationen führen. Eine Medikation und minimalinvasive Eingriffe schaffen effektiv Abhilfe.
AutorKontaktBarbara Döring
Datum 09.05.2025  15:00 Uhr

Kürbis und Sägepalme

Bei leichten irritativen Beschwerden stehen Patienten zudem verschiedene Phytosterol-haltige Phytopharmaka als Mono- oder Kombinationspräparate zur Verfügung. Sie enthalten beispielsweise Extrakte aus Kürbiskernen (Curcubita pepo), die über eine Stärkung der Blasenmuskulatur die Beschwerden lindern sollen. Auch die Früchte der Sägepalme (Sabal serrulata, Serenoa repens) und Zubereitungen aus Brennesselwurzel (Urtica dioica) werden zur Linderung von Miktionsstörungen bei BPH eingesetzt. Die enthaltenen Sterole hemmen Enzyme, die Testosteron zu Dihydrotestosteron umwandeln, wobei die Wirkung nur schwach ausgeprägt ist. 

Pollenextrakte (Secale cereale) und die Rinde des afrikanischen Pflaumenbaums (Pygeum africanum) weisen zusätzlich zu den Phytosterolen Inhaltsstoffe mit Wirkung auf die Prostata auf. Roggenpollen haben eine antiphlogistische Wirkung, durch die das Gewebe abschwellen soll. Bei Allergien sind sie kontraindiziert. Der Pflaumenbaum soll mithilfe antiinflammatorischer Triterpene und Fettsäure-Derivate das Prostatawachstum ausbremsen. Eine Phytotherapie ist bei BPH laut Deutscher Gesellschaft für Urologie aufgrund widersprüchlicher Studienergebnisse nicht allgemein zu empfehlen, auch wenn potenziell weniger Nebenwirkungen auftreten als unter synthetischen Wirkstoffen. Für Patienten, die bevorzugt Phytotherapeutika nutzen möchten, können sie jedoch in ärztlicher Abstimmung und unter regelmäßigen Kontrollen eine Option sein.

Bestens versorgt

»Ein Großteil der Patienten ist mit der medikamentösen Therapie bestens versorgt«, sagt Storz. Wenn Medikamente nicht mehr ausreichend wirken oder eine der absoluten Indikationen wie eine Harnstauungsniere mit Erhöhung der Nierenwerte auftreten, käme man über den operativen Eingriff jedoch nicht herum. Auch bei wiederholten Blutungen aufgrund von Prostatavarizen sei Dringlichkeit geboten. Ein Prostataeingriff erfolgt in der Regel minimalinvasiv endoskopisch, unabhängig von der Drüsengröße. Eine offene Enukleation, also die Entfernung der Prostata durch Ausschälung über einen Bauchschnitt, ist heute die Ausnahme, da die offene Operation ein etwa zehnmal höheres Inkontinenzrisiko birgt als die minimalinvasiven Verfahren. Auch ist es aufgrund des erhöhten Blutverlusts bei offenen Eingriffen viel wahrscheinlicher, dass eine Bluttransfusion notwendig wird.

Für einen minimalinvasiven Eingriff gibt es verschiedene Methoden wie etwa die transurethrale Elektro-Resektion (TUR-P), die als Standard gilt, oder die Laserenukleation der Prostata (HoLEP, ThuFLEP). Bei der TUR-P wird eine bewegliche elektrische Schlinge über die Harnröhre bis zur Prostata eingeführt, das innere Gewebe Stück für Stück abgetragen und danach aus der Blase ausgespült. Beim Lasereingriff löst der Laserstrahl das überschüssige Gewebe aus der Kapsel heraus oder verdampft es. Ohne Laser oder Strom funktioniert das mit der Wasserstrahl-OP (Aquabeam®). Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, das Gewebe per Wasserdampf (RezumTM) zu erhitzen, sodass es nach und nach zugrunde geht und vom Körper abgebaut wird. Bei einer kleinen Prostata lässt sich zudem für einen Zeitraum von etwa fünf Tagen ein kleines Körbchen aus einer Nickel-Titan-Legierung (iTIND®) einsetzen, das Druck auf das Gewebe ausübt und den Blasenhals erweitert. All diese und weitere Therapieoptionen sind schonend, da sie ohne Bauchschnitt auskommen, und werden von den Patienten sehr gut vertragen.

Welches Verfahren im Einzelfall das passende ist, entscheidet sich im Gespräch mit dem Patienten. »Ist die Drüse größer als 60 Milliliter, bietet sich häufig die Laser-Enukleation an«, erläutert Storz. Bei einer kleineren Prostata käme eher die Elektro-Resektion mit der Schlinge zum Einsatz. Wasserdampf wiederum kommt bei mittelgroßen Drüsen und mäßiger Symptomlast infrage, wobei die Patienten wissen sollten, dass die Wirkung mit etwa sechs bis acht Wochen Verzögerung eintritt. Durch die Verringerung des Prostatagewebes bei allen Verfahren lässt der Druck auf die Harnröhre nach und das Wasserlassen fällt wieder leichter. Mit einer erektilen Dysfunktion als Nebenwirkung ist bei den minimalinvasiven Eingriffen nur selten zu rechnen, vor allem in Kliniken, in denen sie häufig durchgeführt werden, weiß der Experte.

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