Ein drängendes Problem |
Barbara Döring |
09.05.2025 15:00 Uhr |
Die eingeschränkte Zeugungsfähigkeit kann jedoch je nach Art des Eingriffs ein Thema sein, da durch die Reduktion des Prostatagewebes weniger Samenflüssigkeit gebildet wird. Zudem steigt vor allem bei der transurethralen Resektion das Risiko einer retrograden Ejakulation. Dieser »trockene Orgasmus«, bei dem das Ejakulat in die Harnblase gelangt, ist die häufigste Nebenwirkung des Eingriffs, da in der Regel jenes Gewebe abgetragen wird, das den Blasenausgang verschließt. »Die Orgasmusfähigkeit bleibt erhalten, die Zeugungsfähigkeit wird jedoch zum Teil stark eingeschränkt«, erläutert Storz. Für Männer, die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, sei eher die Wasserdampft- oder die Wasserstrahltherapie oder die kurzzeitige Implantation des Harnröhrenkörbchens geeignet, da die Ejakulation bei einem Großteil der Patienten erhalten bliebe. Die Entscheidung für das passende Verfahren sollte aber immer nach einer fachurologischen Untersuchung im gemeinsamen Gespräch gefällt werden.
Bei leichten Beschwerden einer benignen Prostatahyperplasie sind oft noch keine Medikamente erforderlich. Neben den regelmäßigen ärztlichen Kontrollen können dann bestimmte Verhaltensmaßnahmen hilfreich sein, um die Beschwerden zu lindern:
Die Möglichkeit, einer Vergrößerung der Prostata gänzlich vorzubeugen, gibt es laut dem Urologen zwar nicht. Regelmäßige Bewegung, Gewichtskontrolle und eine vegetabile Ernährung können das Risiko einer BPH verringern. Die Frage, ob Fahrradfahren Einfluss auf das Wachstum der Prostatadrüse hat, kann der Experte verneinen. Auch bezüglich eines anderen häufig angesprochenen Themas können Männer beruhigt sein: Aus einer BPH ergibt sich kein erhöhtes Risiko für ein Prostatakarzinom. Beides sind unterschiedliche Krankheitsbilder. Wichtig sei es, dem Patienten die Scheu vorm Urologen zu nehmen und ihm bewusst zu machen, dass man frühzeitig etwas gegen die Beschwerden tun kann, um die Lebensqualität zu erhalten und schwerwiegende Folgen zu vermeiden. »Kein Mann sollte wegen einer gutartigen Prostatavergrößerung im Alltag eingeschränkt sein oder an den daraus resultierenden Folgen leiden«, betont Storz.