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Ein Trio am Start

Zum 1. November kam mit Artesunat erstmals ein Malaria-Medikament auf den deutschen Markt. Ebenfalls neu ist der Antikörper Zolbetuximab, der bei Magenkrebs eine Zulassung erhalten hat. Neuling drei ist Vaborbactam, ein neuer Betalactamase-Inhibitor.
Sven Siebenand
13.11.2024  08:00 Uhr

Neuer Betalactamase-Inhibitor

Das neue Antibiotikum Vaborem® 1g/1g Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung von Berlin-Chemie beinhaltet das bekannte Carbapenem Meropenem. Kombiniert wird es mit dem neuen Betalactamase-Inhibitor Vaborbactam.

Die Wirkung von Meropenem beruht – wie bei anderen Betalactam-Antibiotika – auf der Hemmung der Synthese der Peptidoglycanen in der bakteriellen Zellwand durch die Bindung an Penicillin-bindende Proteine und deren Hemmung. Vaborbactam blockiert die Wirkung bestimmter Beta-Lactamasen. Diese Enzyme würden sonst den Abbau von Betalactam-Antibiotika wie Meropenem verursachen. Durch die Hemmung der Wirkung dieser Enzyme ermöglicht Vaborbactam Meropenem, gegen Bakterien zu wirken, die andernfalls dagegen resistent wären.

Zugelassen ist Vaborem zur Behandlung von Erwachsenen mit komplizierter Harnwegsinfektion, einschließlich Pyelonephritis, mit komplizierter intraabdomineller Infektion oder mit nosokomial erworbener Pneumonie, einschließlich beatmungsassoziierter Pneumonie. Das Antibiotikum darf auch zur Behandlung von Patienten mit Bakteriämie, die im Zusammenhang mit einer der genannten Infektionen auftritt oder wenn ein entsprechender Zusammenhang vermutet wird, zum Einsatz kommen. Zudem ist Vaborem zur Behandlung von Infektionen durch aerobe gramnegative Organismen bei Erwachsenen mit eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten indiziert.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art der Infektion und ihrer Schwere. Liegt keine Bakteriämie vor, wird in der Regel zwischen 5 und 14 Tagen therapiert. Vaborem wird bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von mindestens 40 ml/min alle acht Stunden über drei Stunden infundiert. Dabei werden jeweils 2 g Meropenem und 2 g Vaborbactam verabreicht. Details zur empfohlenen Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und zu dem entsprechenden Dosierintervall sind in der Fachinformation von Vaborem zu finden.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Vaborem mit Arzneimitteln, die überwiegend metabolisiert werden durch die Enzyme CYP1A2, CYP3A4 und/oder CYP2C, und/oder durch P-gp transportiert werden, könnte laut Fachinformation ein potenzielles Risiko für Wechselwirkungen bestehen, die zu verringerten Plasmakonzentrationen und einer geringeren Aktivität des gleichzeitig verabreichten Arzneimittels führen können. Daher sollten Patienten, die solche Arzneimittel erhalten, auf mögliche klinische Anzeichen einer veränderten therapeutischen Wirksamkeit überwacht werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid und Vaborem wird nicht empfohlen, da dies zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Meropenem und Vaborbactam führen kann. Und die gleichzeitige Anwendung von Meropenem und Valproinsäure war mit einer Verringerung der Valproinsäure-Konzentration und einem darauffolgenden Verlust der Anfallskontrolle verbunden. Wenn eine gleichzeitige Anwendung von Valproinsäure und Meropenem/Vaborbactam nicht vermieden werden kann, sollte daher ein zusätzliches antikonvulsives Mittel gegeben werden.

Ferner kann Vaborem die Wirksamkeit von hormonellen Kontrazeptiva, die Estrogen und/oder Progesteron enthalten, verringern. Frauen im gebärfähigen Alter sollte deshalb geraten werden, während der Behandlung mit Vaborem und für einen Zeitraum von 28 Tagen nach Absetzen der Behandlung alternative wirksame Verhütungsmethoden anzuwenden.

Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen Kopfschmerz, Durchfall, Übelkeit und Entzündung einer Vene an der Infusionsstelle. Kontraindiziert ist Vaborem bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, bei Überempfindlichkeit gegen jegliche Carbapenem-Antibiotika und bei schwerer Überempfindlichkeit gegen andere Betalactam-Antibiotika, zum Beispiel Penicilline und Cephalosporine.

Vorsichtshalber ist die Anwendung von Vaborem während der Schwangerschaft zu vermeiden. Da ein Risiko für das Kind nicht ausgeschlossen werden kann, müssen Frauen das Stillen vor Einleitung der Behandlung unterbrechen.

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