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Ein Trio für Mitte März

Mitte März kamen drei neue Wirkstoffe auf den deutschen Markt: Nemolizumab kommt bei den Hauterkrankungen atopische Dermatitis und Prurigo nodularis zum Einsatz, Seladelapar bei einer Autoimmunerkrankung der Leber und Fosdenopterin bei einer seltenen Stoffwechselerkrankung.
Sven Siebenand
28.03.2025  08:00 Uhr

Nur in intakte Haut spritzen

Die subkutane Injektion sollte jeweils oben vorne in den Oberschenkel oder in den Bauch erfolgen. Nach einer entsprechenden Schulung können sich die Patienten das Medikament auch selbst verabreichen. PTA und Apotheker können bei der Abgabe von Nemluvio dazu raten, es nicht in Hautbereiche zu injizieren, die schmerzempfindlich, entzündet, geschwollen oder geschädigt sind. Auch in blaue Flecken, Narben oder offene Wunden dürfen sie nicht spritzen.

Die häufigsten Nebenwirkungen bei atopischer Dermatitis und Prurigo nodularis sind Typ-I-Überempfindlichkeitsreaktionen und Reaktionen an der Injektionsstelle. Weitere Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Ekzem wurden bei Prurigo nodularis berichtet.

Lebendimpfstoffe sollen nicht gleichzeitig mit Nemolizumab verabreicht werden, heißt es in der Fachinformation. Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung des Antikörpers bei Schwangeren vermieden werden. Und in den ersten Tagen nach der Geburt kann es zu einer Übertragung von IgG-Antikörpern auf das Neugeborene über die Muttermilch kommen. In diesem Zeitraum kann ein Risiko für das gestillte Kind deshalb nicht ausgeschlossen werden. Danach könnte Nemolizumab während der Stillzeit angewendet werden, wenn dies aus klinischer Sicht notwendig ist. Nemluvio wird im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C gelagert, sollte aber 30 bis 45 Minuten vor der Rekonstitution aus dem Kühlschrank genommen werden und bei Raumtemperatur appliziert werden.

Neue Zweitlinientherapie bei PBC

Die primär biliäre Cholangitis (PBC) ist eine seltene chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung der Leber, bei der die Gallengänge der Leber geschädigt werden. Dadurch kommt es zum Rückstau der Gallenflüssigkeit in die Leber, im Laufe der Erkrankung dann zu Fibrose und Zirrhose. Mittel der ersten Wahl in der PBC-Behandlung ist Ursodesoxycholsäure (UDCA). Rund 40 Prozent der Betroffenen sprechen aber darauf nicht ausreichend an, weshalb Ärzte spätestens nach einem Jahr prüfen sollten, ob eine zusätzliche Therapie mit einem weiteren Wirkstoff sinnvoll ist.

Im vergangenen Jahr wurde die Zulassung der Zweitlinientherapie mit Obeticholsäure aufgrund eines negativen Nutzen-Risiko-Verhältnisses widerrufen. Andererseits kam vor einigen Monaten der Wirkstoff Elafibranor als neue Therapieoption auf den deutschen Markt. Indiziert ist dieser bei Erwachsenen für die PBC-Behandlung in Kombination mit UDCA, wenn die Patienten nicht ausreichend auf UDCA allein ansprechen. Bei Patienten, die UDCA nicht vertragen, ist auch eine Monotherapie mit Elafibranor möglich. Der neue Wirkstoff Seladelpar (Seladelpar Gilead 10 mg Hartkapseln, Gilead) weist das identische Anwendungsgebiet auf.

Auch hinsichtlich des Wirkmechanismus gibt es große Parallelen zwischen Elafibranor und Seladelpar. Elafibranor ist ein Agonist an den Peroxisomen-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPAR) α und δ. Seladelpar ist ein reiner PPAR-δ-Agonist. Die Aktivierung von PPAR-δ verringert die Gallensäuresynthese in der Leber. Dies führt zu einer niedrigeren Exposition gegenüber Gallensäure in der Leber und zu verminderten Konzentrationen der zirkulierenden Gallensäure.

Die empfohlene Dosis Seladelpar beträgt 10 mg einmal täglich. Nicht empfohlen wird die Anwendung bei schwerer Leberfunktionsstörung. Eine Beurteilung der Leberfunktion sowohl klinisch als auch laborchemisch sollte vor Beginn der Behandlung und danach regelmäßig erfolgen. Werden Erhöhungen der Leberwerte und/oder Leberfunktionsstörungen beobachtet, sollte der Arzt eine Unterbrechung der Behandlung in Betracht ziehen. Eine sehr häufig beobachtete Nebenwirkung von Seladelpar ist Bauchschmerz, häufig berichtet wurden außerdem Kopfschmerz, Übelkeit und aufgeblähter Bauch.

Die gleichzeitige Anwendung von Seladelpar zusammen mit Probenecid wird nicht empfohlen. Zudem können Gallensäure-bindende Harze wie Cholestyramin, Colestipol oder Colesevelam die Absorption anderer, gleichzeitig angewendeter Arzneimittel verringern. Seladelpar sollte deshalb mindestens vier Stunden vor oder vier Stunden nach der Einnahme eines Gallensäure-bindenden Harzes eingenommen werden. Aus Vorsichtsgründen sollte Seladelpar bei Schwangeren nicht zum Einsatz kommen. In der Stillzeit ist zu entscheiden, ob die Frau das Stillen oder die Seladelpar-Therapie unterbricht.

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