Endometriose und unerfüllter Kinderwunsch |
Ob auf natürlichem Wege oder dank einer Kinderwunschbehandlung – endlich hat es geklappt. Jetzt ist Aufatmen angesagt, wobei bei Betroffenen eine gewisse Anspannung mit Blick auf die Endometriose stets bleiben dürfte. »Früher dachte man, dass während einer Schwangerschaft Ruhe ist, das stimmt leider nicht«, so Sylvia Mechsner.
»Für Endometriose ist bekannt, dass es in der Schwangerschaft und während der Geburt zu einer höheren Rate an Komplikationen kommen kann«, sagt Gynäkologin Cornelia Hösemann. Die Raten an Fehlgeburten, Eileiterschwangerschaften, Frühgeburten und Fehllagen der Plazenta (Plazenta previa) sind bei Frauen mit Endometriose höher.
»Betroffene Frauen haben auch oft eine verstärkte Blutung nach der Geburt oder nach dem Kaiserschnitt«, sagt Sylvia Mechsner. Sie findet deshalb: »Frauen mit Endometriose müssten eigentlich als Risikoschwangere eingestuft werden.« Immerhin: »Auswirkungen auf das Baby sind bislang nicht bekannt.«
Ob während der Kinderwunschzeit oder Schwangerschaft: Wichtig ist, dass betroffene Frauen gut betreut werden. Zum Beispiel durch einfühlsame Gynäkologen, die sich mit dem Thema gut auskennen. Zudem finden Frauen in Endometriosezentren kompetente Hilfe. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann eine wichtige Stütze sein. Die Endometriose Vereinigung Deutschland bietet zum Beispiel eine kostenlose Beratung und hat auf ihrer Webseite ein Verzeichnis spezialisierter Behandler.
Bei einer Endometriose wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter – etwa an den Eierstöcken, im Bauch- und Beckenraum, wie die Endometriose Vereinigung Deutschland im Netz erklärt. Symptome neben wiederkehrenden starken Schmerzen sind Unregelmäßigkeiten bei der Blutung, Schmerzen beim Sex, aber auch Verdauungsbeschwerden.
Wohin kann ich mich wenden?
Wer den Verdacht hat, an Endometriose zu leiden, findet gute Anlaufstellen in sogenannten Endometriose-Zentren. Diese sind oft an Kliniken angedockt oder es handelt sich um Spezialistinnen und Spezialisten, die niedergelassen in der Praxis arbeiten. >> zertifizierte Anlaufstellen im Überblick
Wie wird Endometriose diagnostiziert?
Der Weg zur Diagnose umfasst mehrere Schritte: Los geht es mit einem ausführlichen Anamnese-Gespräch, in dem Arzt oder Ärztin die Beschwerden abfragen. Es empfiehlt sich, vorab Schmerzen und Symptome in einem Tagebuch oder einer Zyklus-App festzuhalten. Daran schließen sich eine Tastuntersuchung sowie Ultraschalluntersuchungen an – vaginal und über die Bauchdecke. Je nach Symptomen kommen weitere Untersuchungen infrage, etwa eine Darmspiegelung oder bildgebende Verfahren wie ein MRT. Gängig ist zudem, dass die Diagnose mittels eines operativen Eingriffs, einer Bauchspiegelung, gestellt wird.