Entzieht uns Zucker Nährstoffe und Vitamine? |
Bleibt nur noch die Frage, ab wann ist der Zuckerkonsum zu hoch? Diese Frage ist trotz umfangreicher Forschungsbestrebungen bisher nicht eindeutig geklärt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kommt nach der Auswertung von mehr als 30.000 Studien in ihrer Anfang 2022 veröffentlichten Sicherheitsbewertung »Zucker in der Nahrung und mögliche Gesundheitsprobleme« zu dem Schluss, dass die derzeitige Studienlage es nicht zulassen würde, einen klaren Grenzwert zu definieren. Somit gilt laut EFSA weiterhin die allgemeine Empfehlung: so wenig wie möglich.
Etwas konkreter wird es im gemeinsamen Konsensuspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Hier wird eine maximale Zufuhr freier Zucker von weniger als 10 Prozent der täglichen Gesamtenergiezufuhr empfohlen. Bei einer Gesamtenergiezufuhr von 2000 kcal/Tag entspricht das einer maximalen Zufuhr von 50 g freien Zuckern pro Tag.
In Lebensmitteln finden sich verschiedene Kategorien und Quellen von Zuckern, die in der Ernährungswissenschaft in freie und zugesetzte Zucker eingeteilt werden. Unter zugesetzten Zuckern werden alle raffinierten Zucker zusammengefasst, die bei der Zubereitung und Verarbeitung von Lebensmitteln und Getränken zugesetzt oder als Tafelzucker verwendet werden. Zu den freien Zuckern gehören alle zugesetzten Zucker plus die Zucker, die in Honig, Sirupen, Frucht- und Gemüsesäften sowie Saftkonzentraten von Natur aus enthalten sind. In Deutschland stammt der größte Anteil der freien Zucker in der Ernährung aus Süßwaren (36 Prozent), Fruchtsäften und Nektaren (26 Prozent) sowie Limonaden (12 Prozent).