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Dyslipidämie

Erhöhte Blutfettwerte bei Diabetes besonders gefährlich

Patienten mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Dieses Risiko ist eng mit erhöhten Blutfettwerten verbunden. Das Tückische ist, dass ein gestörter Fettstoffwechsel nicht weh tut und lange keine Symptome verursacht.
Nicole Schuster
03.09.2024  08:00 Uhr
Erhöhte Blutfettwerte bei Diabetes besonders gefährlich

Eine Dyslipidämie wird durch Diabetes begünstigt, da bei den Patienten die Lipolyse im intraabdominellen Fettgewebe verstärkt ist. Dazu kommt es, wenn der hemmende Effekt von Insulin auf die hormonsensitive Lipase vermindert ist oder fehlt. In der Leber werden aus den freigesetzten Fettsäuren triglyceridreiche Lipoproteine, also Chylomikronen und Very Low Density Lipoprotein (VLDL), synthetisiert. Das lässt die Spiegel an Triglyceriden im Blut ansteigen. Erhöhte Triglyzeridkonzentrationen können unter anderem feine Gefäße der Bauchspeicheldrüse schädigen. Bei einer akuten Pankreatitis werden auch Insulin-produzierende Betazellen in ihrer Funktion beeinträchtigt, was den Insulinmangel beim Diabetes verschärft.

Bei erhöhten Triglyceridwerten und Diabetes sind häufig auch die Spiegel an LDL-Cholesterol erhöht und die HDL-Cholesterolspiegel erniedrigt. Insbesondere kleine, dichte LDL-Partikel besitzen ein hohes atherogenes Potenzial und fördern die Bildung von atherosklerotischen Plaques in den Arterien. Cholesterinablagerungen schädigen die Endothelzellen und die Blutgefäße verengen sich. Instabile Plaques brechen leicht auf und können Blutgerinnsel verursachen, die zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen. 

Einmal pro Jahr

Bei Menschen mit Diabetes sind erhöhte Blutfettwerte daher besonders gefährlich. Bei ihnen sollten Lipidparameter, insbesondere das LDL-Cholesterol, Gesamtcholesterol, HDL-Cholesterol sowie die Triglyceride, mindestens einmal im Jahr bestimmt werden. Eine genetische Diagnostik ist bei Verdacht auf familiäre Hypercholesterinämie oder schwere monogene Hypertriglyceridämie gerechtfertigt. Die Zielwerte für Cholesterol bei Diabetikern variieren je nach Leitlinie und individuellem Risikoprofil des Patienten. Als ungefähre Richtwerte können die folgenden Empfehlungen für LDL-Cholesterol gelten:

  • Sehr hohes kardiovaskuläres Risiko (zum Beispiel bestehende kardiovaskuläre Erkrankung, mehrfache Risikofaktoren oder Diabetes mit Endorganschäden): < 55 mg/dL (< 1,4 mmol/L)
  • Hohes kardiovaskuläres Risiko (zum Beispiel Diabetes ohne Endorganschäden, aber mit mindestens einem zusätzlichen Risikofaktor): < 70 mg/dL (< 1,8 mmol/L)
  • Moderates Risiko: < 100 mg/dL (< 2,6 mmol/L)
  • Niedriges Risiko: < 3,0 mmol/l (< 116 mg/d)

In einer gemeinsamen Stellungnahme zur Lipidtherapie bei Patienten mit Diabetes mellitus betonten mehrere deutsche Fachgesellschaften 2023, dass eine Lipidtherapie zur Senkung des LDL- und Non-HDL-Cholesterols ein integraler Bestandteil der Diabetestherapie sei. Stark erhöhte Triglyzeridwerte zu senken, kann zusätzlich das Risiko für akute Pankreatitiden verringern und die Blutzuckereinstellung verbessern. Mittel der Wahl sind Statine. Die Heart Protection Study (HPS) zeigte, dass die Behandlung mit Statinen bei Patienten mit Diabetes eine Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen um fast ein Viertel bewirkte. Ähnliche Ergebnisse wurden in der CARDS-Studie (Collaborative Atorvastatin Diabetes Study) beobachtet, die eine signifikante Reduktion von Herzinfarkten und Schlaganfällen durch Atorvastatin bei Diabetikern ohne vorherige Herzkrankheit dokumentierte.

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