Ernährung bei Divertikelkrankheit |
Geht die Divertikulose in eine symptomatische Form über, berichten Betroffene über Schmerzen im linken Unterbauch vornehmlich nach dem Essen, Blähungen sowie wechselhaften Stuhlgang. Oft sind diese Beschwerden schwer von denen eines Reizdarmsyndroms abzugrenzen oder werden für ein solches gehalten.
Entzündet sich dagegen die Divertikelwand, liegt eine mehr oder minder schwere, oft behandlungsbedürftige Divertikulitis vor. Sie wird durch Ablagerung von Stuhl, Nahrungsresten, Schleim oder Eiter in den Ausbuchtungen verursacht, weshalb sich Bakterien ansiedeln. Im weiteren Krankheitsverlauf kann die Entzündung auf umliegendes Darmgewebe übergreifen.
In diesem Akutstadium leiden Betroffene an heftigen, meist linksbetonten Unterbauchschmerzen, häufigem Stuhldrang sowie einem Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung. Auch Übelkeit, Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl treten auf.
Weil diese Symptome mitunter wenig spezifisch sind, also auch durch andere Krankheiten bedingt sein können, sollten laut S3-Leitlinie bei Verdacht auf eine Divertikulitis eine körperliche Untersuchung sowie eine Laboruntersuchung einschließlich der Bestimmung von Leukozyten, C-reaktivem Protein (CRP) und Urinstatus erfolgen.
Zur Diagnosesicherung wird außerdem dringend eine computertomografische oder Ultraschalluntersuchung empfohlen. Dadurch lassen sich andere Ursachen wie ein Reizdarmsydrom oder eine Colitis ulcerosa ausschließen. Bei Frauen ist auch eine gynäkologische Abklärung angeraten.
Was letztendlich zur Entzündung der Ausbuchtungen führt, ist nicht abschließend geklärt. Neuere Studien konnten aber die Annahme widerlegen, dass sich Divertikel durch Nüsse, Körner oder Kerne, die sich darin verfangen, entzünden.
Wird eine Divertikulitis zu spät bemerkt oder nicht adäquat therapiert, drohen Komplikationen: Divertikel können bluten, perforieren und zu Abszessen im Bauchraum führen. Es kann zu einer Bauchfellentzündung und Sepsis kommen. Darmverengungen aufgrund entzündlicher Schwellungen bergen die Gefahr eines Darmverschlusses. Außerdem ist eine Fistelbildung zwischen verschiedenen Darmabschnitten oder zu benachbarten Organen möglich.