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Magen-Darm-Erkrankungen

Ernährung ist Ursache und Therapie

Während in den vergangenen Jahren oft der Darm im Mittelpunkt des medizinischen Interesses stand, pflegte der obere Verdauungstrakt eher ein Schattendasein. Doch viele tiefer sitzende Beschwerden haben hier ihren Ursprung. Das Herbstsymposium des Verbands für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) im Oktober 2021 rückte deshalb den oberen Verdauungstrakt in den Fokus.
Inka Stonjek
22.11.2021  16:00 Uhr

Gestresster Magen

Eine dauerhafte Ernährungs- und Lebensstiländerung ist auch der entscheidende Ansatzpunkt zur Behandlung einer Dyspepsie (Reizmagen), die Oberbauchbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl, Aufstoßen, Sodbrennen, Meteorismus und vorzeitiges Sättigungsgefühl umfasst. In vielen Fällen bleibt die Ursache für eine Dyspepsie unklar, anders bei einer Gastritis, die akut (zum Beispiel durch Bakterien/Viren) oder chronisch auftreten kann. Letztere wird ursachengemäß in verschiedene Klassen unterteilt: eine Infektion mit dem Helicobacter-pylori-Bakterium (Typ B) sowie eine Reizung durch chemische Stoffe (zum Beispiel Medikamente, Alkohol; Typ C) sind die häufigsten Ursachen einer chronischen Gastritis. Zudem kann sie autoimmunbedingt sein (Typ A). Kurzfristig lohnt sich auch bei Dyspepsie und Gastritis eine probatorische Gabe eines PPI.

Eine Krankengeschichte mit Sodbrennen, Magenbeschwerden und Unwohlsein, die teilweise bereits über einen längeren Zeitraum mit PPI behandelt wird, führt Patienten oft in die Ernährungsberatung. »Protonenpumpeninhibitoren hemmen die Säureausschüttung aus den Drüsenzellen im Magen und werden daher zur Behandlung einer gastroösophagealen Refluxkrankheit sowie des Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni verschrieben«, fasste Dr. Sabine Poschwatta-Rupp zusammen. Die Ökotrophologin führt eine ernährungstherapeutische Praxis und ist unter anderem als Lehrbeauftragte an der Universitätsklinik Gießen tätig. PPI haben auch einige unerwünschte Wirkungen. So gelangt beispielsweise nach der Einnahme nur ein schwach saurer Speisebrei in den Dünndarm, was einen großen Einfluss auf dessen Mikrobiom hat. Patienten klagen dann über Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhö, Blähungen und Übelkeit/Erbrechen.

»IgG4-Antikörper sind Ausdruck der natürlichen Immunantwort des Menschen nach wiederholtem Kontakt mit Nahrungsmittelbestandteilen.«
Dr. Sabine Poschwatta-Rupp, Ökotrophologin

Zu Poschwatta-Rupp kommen auch Patienten, die eine Nahrungsmittelunverträglichkeit mit einem Nachweis von IgG4-Antikörpern haben. Ein solcher Befund sollte nicht ungefragt hingenommen werden, sondern müsse interpretiert werden: »IgG4-Antikörper sind nicht als Indikator für krankmachende Vorgänge zu verstehen, sondern Ausdruck der natürlichen Immunantwort des Menschen nach wiederholtem Kontakt mit Nahrungsmittelbestandteilen«, erklärte die Ernährungswissenschaftlerin. »Der Befund sagt also nur aus, dass sich das Immunsystem mit den Lebensmitteln beschäftigt – meist, weil die Darmschleimhaut gereizt und durchlässig ist.«

Es heißt also nicht, dass alle Lebensmittel, gegen die der Körper IgG4-Antikörper gebildet hat, strikt gemieden werden müssen. Besser ist zunächst, sich mit einem Symptomtagebuch auf Spurensuche zu begeben. In diesem wird notiert, wann was gegessen wurde und welche Beschwerden aufgetreten sind. Daraus ergeben sich oft therapeutische Ansätze, die auch ohne strenge Diätpläne zu einer Besserung führen. So profitieren viele Patienten mit Magenproblemen bereits von häufigeren, dafür kleineren Mahlzeiten aus Speisen, die nach der individuellen Verträglichkeit ausgewählt sind.

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