Essen als Balsam für die Haut |
Hautreaktionen in Form von Ekzemen sind besonders häufige Beschwerden einer Pseudoallergie. Da hier keine immunologische Reaktion erfolgt, helfen klassische Allergietests wie der Pricktest diagnostisch nicht weiter. Häufige Pseudoallergene sind Zusatzstoffe wie Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffe, etwa Sorbinsäure – E200, Benzoesäure – E210, Schwefeldioxid – E220. Auch glutamathaltige Geschmacksverstärker (E620 bis 625) und verschiedene Süßstoffe (E 950 bis 969) können für Neurodermitiker problematisch sein. Für Betroffene ist es daher ratsam, die E-Nummern auf Zutatenlisten zu studieren oder möglichst nur naturbelassene Lebensmittel einzukaufen.
Auch gegen in pflanzlichen Lebensmitteln natürlicherweise vorkommende Salicylsäure, die als sekundärer Pflanzenstoff zur Abwehr bakterieller Infektionen dient, kann es Unverträglichkeiten geben. Allerdings wird aktuell keine Meidung salicylathaltiger Lebensmittel empfohlen, weil dadurch der Verzehr von Gemüse und Obst zu stark eingeschränkt würde.
Ebenfalls befeuert wird die Neurodermitis häufig durch biogene Amine, vor allem histaminreiche Lebensmittel (Sauerkraut, gereiften Käse, Salami und Räucherfisch) und Histaminliberatoren, zum Beispiel Kiwi, Erdbeeren, Tomaten, Champignons oder Hülsenfrüchte. Erschwerend hinzu kommt, dass ein Lebensmittel mal besser, mal schlechter verträglich sein kann, weil sein Histamingehalt auch von Lagerdauer und Verarbeitung abhängig ist. Eine verlässliche Laboruntersuchung steht hier nicht zur Verfügung. Um Pseudoallergenen auf die Spur zu kommen, ist daher vor allem die gründliche Auswertung des Neurodermitis-Tagebuchs gefolgt von einem individuellen Speiseplan hilfreich.
Lebensmittelgruppe | Häufig gut verträgliche Lebensmittel bei atopischem Ekzem | |
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Getreide und Beilagen | Dinkel, Hafer, Hirse, Amaranth, Quinoa, Reis, Kartoffeln | |
Gemüse | Blattsalate, Brokkoli, Kohl, Lauch, Mangold, Pilze, Rote Bete, Salatgurke, Spargel, Zucchini | evtl. Bohnen, Erbsen, Linsen, Spinat |
Obst | süße Apfelsorten, Heidelbeere, Mango, Wassermelone, evtl. Bananen, Birnen, Trauben | |
Fleisch | Huhn, Lamm, Pute, Rind, Wild | |
Fisch | individuelle Verträglichkeit prüfen | evtl. Hochseefisch |
Milchprodukte | in Maßen (Verträglichkeit prüfen): fermentierte Milchprodukte wie Joghurt, Kefir, (Frisch-)Käse von Kuh, Schaf, Ziege | |
Fette/Öle | kaltgepresstes, unraffiniertes Raps-, Oliven-, Leinöl, ungehärtetes Kokosfett, Sauerrahmbutter, milchfreie Margarine | |
Nüsse/Samen | Mandeln, Cashew-, Kürbis-, Pinien-, Sonnenblumenkerne, Kokosnuss | |
Gewürze und Aufstriche | Meersalz, milde Gewürze ohne Hefe, Vegetabile Pasten ohne Milch, Soja, Ei, Hefe | |
Süßes und Snacks (in Maßen) | Trockenfrüchte ohne Zuckerzusatz, Reiswaffeln, Selbstgebackenes mit wenig Zucker oder Honig | |
Getränke | Wasser, grüne Kräutertees (1-Blatt-Sorten), Getreidekaffee, Reis-, Mandeldrink | evtl. stark verdünnter Apfel oder Birnensaft |