PTA-Forum online
Morgens viel, abends wenig?

Essenszeiten beeinflussen das Hungergefühl

Immer wieder steht zur Diskussion, ob Essen am späten Abend negative Auswirkungen auf das Gewicht hat. Nun deuten zwei aktuelle Studien darauf hin, dass die Essenszeitpunkte sich vor allem auf das Hungergefühl auswirken.
PZ
20.10.2022  14:00 Uhr
Essenszeiten beeinflussen das Hungergefühl

Ernährung und Bewegung: Diese beiden Stellschrauben gibt es bekanntlich, um das Körpergewicht zu kontrollieren. Ebenso bekannt ist allerdings, dass es vielen Menschen in Industrienationen wegen der allgemeinen adipogenen Lebensumstände nicht gelingt, ihr Wunschgewicht zu halten. Vielfach sei dabei nicht klar, wann und wie man essen beziehungsweise sich bewegen sollte, heißt es dazu nun in »Cell Metabolism«. Mehrere Artikel in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins widmen sich daher diesen beiden Fragen.

Zwei Veröffentlichungen beschäftigen sich dabei mit dem Timing der Nahrungsaufnahme. Hierzu gibt es verschiedene Standpunkte. Während die einen gemäß dem Sprichwort »morgens essen wie ein König, mittags wie ein Edelmann und abends wie ein Bettler« eine Verlagerung der Haupt-Nahrungsaufnahme in die erste Tageshälfte propagieren, gilt für andere das Motto »eine Kalorie ist eine Kalorie« – egal wann man sie zu sich nimmt. Die beiden Publikationen in »Cell Metabolism« liefern nun starke Argumente für den erstgenannten Standpunkt.

In der einen Studie untersuchten Dr. Nina Vujović vom Brigham and Women’s Hospital in Boston, USA, und Kollegen 16 übergewichtige oder adipöse Personen. Es handelte sich um eine randomisierte, kontrollierte Crossover-Studie, mit der die Forscher untersuchen wollten, welchen Effekt es auf das Hungergefühl, den Energieumsatz des Körpers und die molekularen Signalwege im Fettgewebe hat, wenn exakt dieselbe Kalorienmenge zu unterschiedlichen Tageszeiten verzehrt wird. Es sei zwar nicht die erste Studie dieser Art gewesen, räumen die Autoren ein, dafür aber wahrscheinlich die »am besten kontrollierte und umfassendste«.

Genau kontrollierte Versuchsbedingungen

In der Tat betrieben die Forscher einen großen Aufwand, um Störgrößen möglichst auszuschalten und für alle Probanden genau dieselben Versuchsbedingungen zu schaffen. Das Protokoll sah nach einer Vorbereitungszeit von jeweils zwei bis drei Wochen, während der die Probanden bereits einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus einhalten und an den letzten drei Tagen zusätzlich eine bereitgestellte Diät essen sollten, zwei jeweils neuntägige Aufenthalte im Versuchslabor vor. Dort erhielten sie an Tag 2 jeweils exakt dieselbe Nahrungsmenge, die auf drei Mahlzeiten verteilt war.

Beim einen Mal fanden diese Mahlzeiten früh am Tag statt mit der letzten Nahrungsaufnahme circa sechs Stunden und 40 Minuten vor dem Schlafengehen. Beim anderen Mal waren alle drei Mahlzeiten etwa vier Stunden nach hinten verschoben, das Frühstück wurde ausgelassen und es gab stattdessen Mittag- und Abendessen sowie noch eine Mahlzeit etwa zweieinhalb Stunden vor dem Zubettgehen. Zwischen allen Mahlzeiten lagen jeweils vier Stunden und es wurde darauf geachtet, dass sich die körperliche Aktivität der Teilnehmer, ihre Schlafenszeit sowie die Lichteinwirkung nicht unterschieden. An den Tagen 3 und 6 der jeweiligen Aufenthalte im Versuchslabor wurden verschiedene Parameter gemessen.

Die Ergebnisse waren eindeutig: Am Folgetag des Spät-essen-Protokolls hatten die Teilnehmer stärkeren Hunger als nach dem Tag mit den früheren Mahlzeiten und das Verhältnis der beiden Hormone Ghrelin und Leptin im Blut war deutlich zugunsten des Hunger-vermittelnden Ghrelins und zuungunsten des »Sättigungshormons« Leptin verschoben. Auch der Grundumsatz der Teilnehmer und ihre Körpertemperatur waren einen Tag nachdem sie spät gegessen hatten gesenkt. Die Analyse von Fettgewebe, das mittels Punktion an Tag 5 des Protokolls von sieben Probanden gewonnen worden war, zeigte ebenfalls, dass infolge des späten Essens Signalwege verstärkt in Richtung einer Fetteinlagerung verschoben waren. All dies könne aus Sicht der Autoren dazu beitragen, dass das persönliche Adipositasrisiko steigt, wenn man spät am Tag isst.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa