Fett essen, gesünder leben? |
Ein hoher Verzehr tierischer Produkte belastet Umwelt und Klima. Hierfür gibt es viele Gründe. Angefangen beim enormen Wasserverbrauch über die Abholzung des Regenwaldes für den Anbau von Futtermitteln, bis hin zum Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase und Überfischung der Meere. Als das Low Carb-Lebensmittel schlechthin wird die Avocado angepriesen, da sie viel Energie in Form von gesunden ungesättigten Fettsäuren und Vitamine liefert. In Sachen Ökobilanz schneidet die Avocado allerdings nicht gut ab, da ihr Anbau viel Wasser benötigt, welches in den Anbaugebieten knapp ist. Wer die Diät macht, sollte daher darauf achten, dass die Produkte möglichst aus regionalem und biologischem Anbau kommen.
Unabhängig von ökologischen Bedenken ist die ketogene Kost wegen ihrer möglichen Nebenwirkungen und Unausgewogenheit umstritten. Übergewichtige könnten unter ärztlicher Aufsicht profitieren, da bei dieser Diät zumindest am Anfang mehr Fett verbrannt wird als unter jeder anderen Reduktionskost. Viele Wissenschaftler warnen jedoch, dass sie auf Dauer zu einseitig ist. Abgesehen davon fällt es vielen Menschen schwer, die extreme Ernährung länger durchzuhalten.
Für diejenigen, die abnehmen oder sich etwas gesünder ernähren möchten, ist das auch nicht notwendig. Denn das Ziel lässt sich einfacher erreichen, indem man auf zuckerhaltige Lebensmittel verzichtet und »gesunde« Kohlenhydratquellen auswählt wie Vollkornprodukte und Gemüse. Es ist vor allem wichtig, einen langfristig gesunden Lebensstil zu finden, der zum eigenen Leben passt. Therapeutisch ist die ketogene Kost nur in manchen Fällen der Epilepsie bei Kindern empfehlenswert. Ein positiver Nutzen für andere schwere Erkrankungen ist unklar und wird weiter erforscht.