Fettleber mit gesunder Ernährung kurieren |
Schmidt-Tesch empfiehlt, reichlich Gemüse, Obst, Vollkorn-, aber auch Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Fisch und mageres Fleisch zu essen. Kohlenhydrate, die viel Stärke enthalten, wie Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis und andere Getreideprodukte sind wichtige Energielieferanten und Sattmacher. Sie sollten regelmäßig, aber maßvoll, gegessen und dabei die Vollkornvariante bevorzugt werden. Diese ist reicher an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien, fördert das Sättigungsgefühl und sorgt für eine gesunde Darmtätigkeit. Komplexe Kohlenhydrate wie in Vollkorngetreideprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst, Nüssen wirken zudem der Insulinresistenz entgegen und senken damit das Risiko für eine Leberverfettung.
Tipp für die Gewichtsabnahme: Bei warmen Mahlzeiten die Menge an Kartoffeln, Nudeln oder Reis reduzieren, dafür die Gemüse- beziehungsweise Salatportion erhöhen. Diese sind ebenfalls reich an Ballaststoffen und machen satt, haben aber nur wenig Kalorien.
Zum Trinken greifen Abnehmende am besten zu kalorienfreien beziehungsweise -armen Getränken wie Wasser, Tee, süßstoffgesüßte Softdrinks/Limonaden (Gesamttrinkmenge mindestens 1,5 Liter täglich). Alkoholische Getränke sollten (weitgehend) gemieden werden, bei der alkoholischen Fettleber sowieso. Das spart nicht nur Kalorien, sondern schont auch die Leber.
Einfache Kohlenhydrate wie Trauben- und Fruchtzucker sollten nur gelegentlich und in kleinen Mengen aufgenommen werden. Besonders kontraproduktiv erscheint bei der Behandlung der Fettleber der Fruchtzucker Fructose, der als Fructose-Glucose-Sirup oder Agavensirup in vielen süßen Getränken und Diät-Lebensmitteln enthalten ist. Der Grund: Er soll die Entstehung einer Fettleber fördern. Der Zucker regt die Leber zur Neubildung und Einlagerung von Fetten an. Die Verstoffwechselung der Fructose in der Leber hemmt zudem den Abbau von Fettsäuren aus der Nahrung. Das alles trifft aber nur bei hoher Zufuhr von Fruchtzucker mehr als 50 g/Tag zu.
Pflanzliche Fette wie Raps- oder Olivenöl, Margarine, Nüsse, Avocado und Oliven sollten gegenüber tierischen bevorzugt werden. Achtung: Auch sie enthalten viel Energie, daher maßvoll einsetzen. Auch mit Streichfett sparsam umgehen. Alternativen können Magerquark, fettarmer Frischkäse, Senf oder Tomatenmark sein. Schmidt-Tesch warnt: Fette seien oft in Lebensmitteln wie Gebäck, Süßigkeiten, Chips und anderen Knabberartikeln, in Fertigprodukten, Fertigsoßen und Fastfood »versteckt«. Generell gilt, das Essen sollte fettarm und schonend zubereitet, etwa gedünstet statt paniert werden. Alte Gewohnheiten ablegen und neue einführen brauche zudem Zeit, so Schmidt-Tesch »Verwerfen Sie Ihre guten Vorsätze nicht gleich bei einem Ausrutscher, sondern setzen Sie Ihre Ernährungsumstellung fort.«