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Gesunde Ernährung

Fettstoffwechsel im Lot

Störungen im Fettstoffwechsel sind weit verbreitet. Riskant ist, dass viele Menschen davon nichts merken. Die richtige Ernährung kann der Entstehung vorbeugen und spielt auch in der Therapie eine wichtige Rolle.
Ulrike Becker
29.07.2019  12:00 Uhr

Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes zeigt, dass in Deutschland insgesamt rund zwei Drittel der Erwachsenen – 64,5 Prozent der Männer und 65,7 Prozent der Frauen – von einer Fettstoffwechselstörung betroffen sind. Das Fatale: Etwa Zwei von Fünf wissen nichts davon. Denn erhöhte Blutfettwerte verursachen zunächst keine Beschwerden. Sie können jedoch zu atherosklerotischen Gefäßveränderungen, das heißt verengten Gefäßen und einer schlechteren Durchblutung führen. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt dadurch erheblich an.

Für eine aktuelle Analyse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben deutsche Wissenschaftler errechnet, dass in Europa jeder zweite Todesfall, der infolge von Herzinfarkt oder Schlaganfall auftritt, durch eine ungünstige Ernährungsweise verursacht wird. Das bedeutet aber auch, dass eine günstige Lebensmittelauswahl dazu beitragen kann, zahlreiche Todesfälle zu verhindern.

Exkurs Fettstoffwechsel

Um Störungen im Fettstoffwechsel zu verstehen, ist es hilfreich, sich noch einmal die Grundzüge des Fettstoffwechsels vor Augen zu führen. Nahrungsfette bestehen grundsätzlich aus gesättigten, einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren unterschiedlicher Länge, von denen jeweils drei an einem Glyceringrundgerüst gebunden sind – daher die Bezeichnung Triglyceride. Die Fettverdauung findet mit Hilfe fettspaltender Enzyme (Lipasen) hauptsächlich im oberen Dünndarm statt. Kurz- und mittelkettige Fettsäuren sind wasserlöslich und gelangen über die Darmzellen direkt ins Blut, das sie zur Energiegewinnung zu Leber, Muskulatur und Fettgewebe transportiert.

Die wasserunlöslichen, langkettigen Fettsäuren müssen vor der Aufnahme ins Blut zunächst in kleinere Einheiten zerlegt werden. Damit die Lipasen besser angreifen können, emulgieren Gallensäuren das Fett. Es entstehen kleinere Fetttröpfchen, sogenannte Micellen mit langkettigen Fettsäuren, Cholesterol und fettlöslichen Vitaminen im Inneren, die in die Darmzellen wandern. Dort werden sie erneut zu Triglyceriden aufgebaut und mit speziellen Proteinfraktionen ummantelt. Dabei entstehen wasserlösliche Lipoproteine, die die Fettbestandteile im Blut an ihren Zielort transportieren, zur Energiegewinnung, zum Aufbau von Zellmembranen und anderem mehr. Die Lipoproteine bestehen zu unterschiedlichen Anteilen aus Triglyceriden, Cholesterol und weiteren wasserunlöslichen Stoffen und variieren in Größe, Dichte und Funktion.

Chylomikronen weisen den höchsten Triglyceridgehalt auf und gelangen über die Lymphe in den Blutkreislauf, der sie zum Fett- und Muskelgewebe transportiert. Die Überreste der Chylomikronen, Remnants genannt, wandern zur Leber. Überschüssige Triglyceride werden dabei zusammen mit neu synthetisierten oder umgebauten Fettbegleitstoffen in Lipoproteine mit sehr geringer Dichte verpackt, den VLDL (very low densitiy lipoprotein), und gelangen wieder ins Blut.

VLDL bestehen zu etwa 55 Prozent aus Triglyceriden und zu 20 Prozent aus Cholesterol. Rund die Hälfte wandert zurück zur Leber und wird abgebaut, die andere Hälfte geht in die Lipoproteine geringer Dichte LDL (low density lipoprotein) über. Sie bestehen bis zu 80 Prozent aus Cholesterol. Die LDL-Fraktion sorgt dafür, dass Cholesterol zum Aufbau von Zellmembranen, Hormonen oder Gallensäuren in die Körperzellen gelangt. Das HDL (high density lipoprotein) nimmt überschüssiges Cholesterol und Triglyceride aus dem Blut auf und transportiert beides zurück in die Leber, wo sie genutzt und abgebaut werden oder zurück in den Fettstoffwechsel gelangen.

Die Liporoteine unterscheiden sich auch in den ihnen aufgelagerten Apolipoproteinen. Diese Eiweiße nehmen unter anderem Einfluss auf die Bindung der Lipoproteine an spezifische Rezeptoren, die quasi die Türöffner darstellen, damit Fette oder Cholesterol in die Zellen gelangen.

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