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Fieber richtig einschätzen

Oft sind Eltern besorgt, wenn das Kind fiebert, und suchen Rat in der Apotheke. Dann ist es wichtig, die Grenzen der Selbstmedikation zu kennen und zu wissen, wann fiebersenkende Maßnahmen sinnvoll sind. Ein Experte gibt Aufschluss.
Juliane Brüggen
24.01.2025  15:00 Uhr

Paracetamol und Ibuprofen sind Mittel der Wahl

Wenn nicht medikamentöse Maßnahmen an ihre Grenzen stoßen, kommen analgetisch und antipyretisch wirkende Mittel infrage. Bei Kindern sind Ibuprofen oder Paracetamol die Mittel der Wahl. Für kleine Kinder eignen sich je nach Alter vor allem Suppositorien oder Saft. Ibuprofen ist ab einem Alter von drei Monaten und 6 Kilogramm Körpergewicht (kg KG) zugelassen. Paracetamol kann bereits ab einem Körpergewicht von 3 kg eingesetzt werden. Für beide Wirkstoffe gilt: Es ist je nach Alter und Gewicht ein Abstand von sechs bis zwölf Stunden zwischen den Einzelgaben einzuhalten.

Zu beachten ist, dass Ibuprofen bei Dehydratation kontraindiziert ist, weil es dann die Nieren schädigen kann, auch Paracetamol ist nur mit Vorsicht einzusetzen. Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) können außerdem die Symptome einer schweren Infektion »maskieren«, was die geeignete Behandlung verzögert. Ist eine Fiebersenkung erforderlich und sind andere Maßnahmen erfolglos, stellt Metamizol (Rx) eine alternative Behandlungsoption dar. Neben Ibuprofen wirken auch andere NSAR fiebersenkend, etwa Diclofenac oder Acetylsalicylsäure (ASS). Diese sind jedoch für Kinder ungeeignet, insbesondere im OTC-Bereich. Bei Kindern unter zwölf Jahren ist ASS kontraindiziert (Risiko Reye-Syndrom).

Der Einsatz von Antipyretika sollte Martin zufolge einer Prämisse folgen: »Nicht mit dem alleinigen Ziel, das Fieber zu senken, sondern mit dem Ziel einer Verbesserung des Wohlbefindens.« Es sei nicht erforderlich, direkt eine hohe Dosis zu geben oder die Gabe zu wiederholen, bis die Temperatur normal ist. Es gehe in erster Linie darum, dass sich das Kind besser fühlt und zum Beispiel wieder schlafen kann. Sowohl Paracetamol als auch Ibuprofen seien nach seiner Erfahrung gut verträglich. »Es gibt keine starken Argumente für das eine oder das andere, es gibt eher starke Argumente dafür, die Mittel nur dann zu verwenden, wenn man sie wirklich braucht«, sagt Martin.

Und was ist mit der wechselhaften Gabe? »Natürlich darf man Paracetamol und Ibuprofen im Wechsel verwenden. Viele Kinderärztinnen und -ärzte empfehlen es aber nicht, weil es oft zu einem falschen Gebrauch dieser Medikamente führt«, so Martin. Wenn Beschwerden mit einem Präparat allein nicht in den Griff zu bekommen seien, könne der Wechsel auf das andere bei der nächsten Gabe eine Option sein.

»Ich kenne nur ganz wenige Situationen, in denen Fieberfreiheit bei einem normalen fieberhaften Infekt das Therapieziel ist, weil Fieber vom Körper erzeugt wird, um Erreger in Schach zu halten und das Immunsystem zu unterstützen.«
Prof. Dr. David Martin
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