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Auf Warnsignale achten

Früherkennung von Blasen- und Nierenkrebs

Krebserkrankungen der Niere und der Blase sind in der Gesamtbevölkerung nicht häufig, aber mit dem Lebensalter steigt das persönliche Risiko. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Behandlungschancen enorm. Früherkennungsuntersuchungen ohne konkreten Anlass allerdings hält der Medizinische Dienst Bund für kontraproduktiv.
Barbara Erbe
04.03.2025  08:30 Uhr

Um die 31.000 Personen erkranken nach Angaben des Krebsinformationsdienstes Jahr für Jahr neu an Blasenkrebs oder einer Vorstufe davon, rund 14.000 an Nierenkrebs. Für beide Krebsarten steigt das Risiko mit dem Lebensalter: An Blasenkrebs erkranken Männer im Durchschnitt mit 75 Jahren, Frauen mit 77. Bei Nierenkrebs liegt das durchschnittliche Erkrankungsalter für Männer bei 69, für Frauen bei 71 Jahren – Männer sind dabei fast doppelt so häufig betroffen wie Frauen.

Ein Nierenzellkarzinom entdeckten die Ärzte in mehr als der Hälfte der Fälle per Zufall, erklärt der Berliner Urologe Professor Dr. Frank Koenig im Gespräch mit PTA-Forum. »Meist geschieht das im Rahmen einer bildgebenden Untersuchung wegen einer anderen Frage, etwa einer Ultraschalluntersuchung.« Wirklich typische Symptome und Warnzeichen treten nicht auf. Eindeutige Beschwerden machen erst fortgeschrittene, größere Tumoren der Niere: Schmerzen in der Nierengegend, die bis in den Rücken ausstrahlen können, oder Blut im Urin. Auch lassen sich große Tumoren unter Umständen tasten.

Anders als bei Nierenkrebs treten bei Blasenkrebs schon früher bestimmte Warnzeichen auf: blutiger Urin bei schmerzlosem Wasserlassen, vermehrter Harndrang mit Druck auf der Blase oder auch das sogenannte »Blasengefühl« – man spürt plötzlich, dass man eine Blase hat. Die Prognose und die Aussicht auf Heilung bei Blasenkrebs hängen vor allem davon ab, ob und wenn ja, wie tief der Tumor in die Blasenwand eingewachsen ist. Blasenkrebs kommt bei Männern häufiger vor als bei Frauen, bei Frauen verläuft die Krankheit aber im Durchschnitt ungünstiger als bei Männern.

Keine Vorteile bei Gesunden

Sowohl beim Nieren- als auch beim Blasenkrebs verbessert eine frühzeitige Diagnose die Heilungschancen wesentlich. Gezielte Früherkennungsuntersuchungen, die sich für alle Gesunden eignen würden, gibt es laut Krebsinformationsdienst bislang dennoch nicht. Diese Einschätzung teilt der Medizinische Dienst Bund, der kürzlich drei Verfahren zur Früherkennung von Nieren- oder Blasenkrebs in seinem Gesundheitsportal IGeL-Monitor als »tendenziell negativ« bewertet hat.

Die Negativbewertungen bezögen sich dabei ausschließlich auf die Untersuchung von Erwachsenen, die keine Symptome für eine Krebserkrankung der Blase oder Nieren aufweisen und die nicht familiär oder beruflich vorbelastet sind, betont Monika Becker, Fachberaterin im Bereich Evidenzbasierte Medizin beim Medizinischen Dienst Bund und eine der Mitautorinnen der Bewertung, gegenüber PTA-Forum. »Die gleichen Untersuchungen sind in anderen Situationen sinnvoll und werden genutzt.« Früherkennungsuntersuchungen ohne Beschwerden oder Verdacht auf eine Krebserkrankung seien aber zu Recht »Individuelle Gesundheitsleistungen« (IGeL), die Patienten selbst bezahlen müssen.

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