PTA-Forum online
Von der Fledermaus zum Mensch

Gefahr durch Coronaviren

Jeder Mensch kam schon mehrfach mit Coronaviren in Kontakt, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Denn die hierzulande grassierenden Varianten lösen lediglich banale Erkältungen aus. Seit SARS-CoV-2 jedoch ist alles anders, und ein Ende des Pandemierisikos durch Viren ist nicht abzusehen.
Isabel Weinert
Edith Schettler
02.09.2020  09:00 Uhr

Harmlose Erkältungsviren

Die vier Humanen Coronaviren HKU1, OC43, NL63 und 229E sind für jede dritte Erkrankung der oberen Atemwege beim Menschen verantwortlich. Sie lösen Beschwerden wie Rhinitis, Konjunktivitis, Laryngitis, Pharyngitis, Otitis media und sehr selten auch Gastroenteritis aus. Im Normalfall sind diese harmlos und selbstlimitierend, bedürfen also nur einer symptomatischen Behandlung. Lediglich bei immungeschwächten Personen können schwere Krankheitsverläufe mit Pneumonien auftreten. Die Infektionen treten vorzugsweise im Winterhalbjahr zwischen Dezember und April auf. Die Viren, beziehungsweise ihre Vorfahren, existieren schätzungsweise schon seit mehr als 1000 Jahren und zirkulieren seit etwa 100 Jahren im Menschen.

Aus dem Quartett der Erkältungsviren ist 229E am längsten bekannt. Im Jahr 1965 konnten Wissenschaftler der Universität von Chicago nachweisen, dass es für Erkrankungen der oberen Atemwege verantwortlich ist. Dazu untersuchten sie benutzte Taschentücher ihrer erkälteten Studenten. Einer Forschergruppe im englischen Salisbury gelang die erste elektronenmikroskopische Aufnahme von 229E. Sie verfolgte seine Herkunft und stellte fest, dass es wie alle humanen Coronaviren seinen Ursprung in Fledermäusen hat und über Hühner zum Menschen fand. Bereits in den 1930er-Jahren war das Virus als Ursache eines großen Kükensterbens in Folge einer Bronchitis der erkrankten Tiere ausgemacht worden. Im Jahr 2012 war dann das Genom von 229E komplett entschlüsselt.

Die meisten Infektionen gehen auf das Konto von HCoV-OC43. Dieses Virus hat seinen Ursprung ebenfalls in Fledermäusen und kam vermutlich über Rinder als Zwischenwirte zum Menschen.

HKU1 fanden Wissenschaftler im Jahr 2005 in Hongkong, Nordaustralien, Frankreich und den USA. Sie gehen davon aus, dass sich das Virus bereits zum damaligen Zeitpunkt weltweit verbreitet hatte. Als Überträger von der Fledermaus auf den Menschen machten sie Mäuse aus. OC43 und HKU1 sind genetisch eng verwandt.

Vor allem bei Kindern ist HCoV-NL63 aktiv. Neben den allgemeinen Erkältungssymptomen verursacht es auch Krupp-Symptome und schwerere Erkrankungsverläufe. Erstmals wurde eine Infektion in den Niederlanden im Jahr 2004 bekannt. Der Ursprung des Virus liegt in Coronaviren infizierter Schleichkatzen. Es scheint Zusammenhänge mit dem Kawasaki-Syndrom, einer Gefäßentzündung der kleinen und mittleren Arterien, zu geben, ähnlich wie sie auch bei mit SARS-CoV-2 infizierten Kindern auffielen. NL63 benutzt mit dem ACE2-Rezeptor auch das gleiche Tor in die menschliche Zelle wie SARS-CoV-2.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa