Geschmeidig statt spröde |
Barbara Döring |
30.11.2023 09:00 Uhr |
Wenn es um die tägliche Pflege der trockenen Haut geht, gilt: Was dem einen guttut, muss dem anderen noch lange nicht gefallen. »Wir stellen immer wieder fest, dass es individuell sehr unterschiedlich ist, ob eine Lotion oder Creme als angenehm empfunden wird«, sagt Ständer. Manchmal müsse man etwas ausprobieren, um unter den zahlreichen rückfettenden Produkten das richtige zu finden. Wichtig ist, dass die tägliche Pflege gleichzeitig Fett und über Feuchthaltefaktoren wie Urea oder Glycerin Feuchtigkeit spendet.
Die Dermatologin empfiehlt reichhaltige Produkte mit hohem Lipidgehalt, die sich gut auftragen lassen und schnell einziehen (zum Beispiel Cetaphil® Creme, Eucerin® pH5 Lotion, Excipial® U Lipolotio, Physiogel® Daily Moisture Therapy). Puder oder Fettsalben ohne Wasseranteil sind zur Pflege der trockenen Haut dagegen nicht zu empfehlen, da sie zum Wärmestau führen können. Einzelne rissige Stellen lassen sich jedoch mit Wund- und Heilsalben mit Wirkstoffen wie Dexpanthenol gut behandeln (zum Beispiel Bepanthen®). Produkte für die tägliche Pflege der trockenen Haut sollten zudem möglichst ohne viele Inhaltsstoffe wie Duftstoffe auskommen. Für Allergiker bergen Zusätze wie Aloe vera oder Teebaumöl zudem die Gefahr einer Sensibilisierung.
Manche Kunden empfinden pures Olivenöl zur Hautpflege als angenehm. »Pures Öl liefert zwar reichlich Fett, es kann allerdings in der Haut nicht gebunden werden, weil die Feuchtigkeit fehlt«, erklärt Ständer. Fertigprodukte, die Fett und Feuchtigkeit kombinieren, seien deshalb besser geeignet. Als Pflegekomponente kommen Öle wie Oliven-, Jojoba-, Weizenkeim- oder Avocadoöl in Cremes oder Lotionen mit Feuchtigkeitsbindern wie Urea, Hyaluronsäure oder Glycerin zum Einsatz.
Wichtig sei, darauf zu achten, dass gegen den Juckreiz bei trockener Haut keine Cortisoncreme in Selbstmedikation verwendet würde. »Wir sehen, dass niedrig dosierte Cortisoncremes oft sehr lange angewendet werden und dann die Diagnose einer Erkrankung, etwa einer Neurodermitis oder einer Krätze, verschleppt wird«, so die Erfahrung der Dermatologin. Zudem ist das Gesicht sehr empfindlich für Cortisol, die Haut kann sich schnell daran gewöhnen und eine Abhängigkeit oder Sekundärerkrankungen wie eine periorale Dermatitis entwickeln.