Gleicher Name – andere Herkunft |
Das Hepatitis-E-Virus (HEV) kommt weltweit vor mit Schwerpunkten auf der Südhalbkugel. Es ist ein unbehülltes RNA-Virus und gehört zur Familie der Hepeviren. Von seinen zahlreichen Subtypen sind vier für den Menschen pathogen. Im Unterschied zu den anderen Hepatitis-Viren halten sie sich in tierischen Reservoirs auf, vor allem in Haus- und Wildschweinen. Ungegartes Schweinefleisch stellt in den Industrienationen die häufigste Infektionsquelle dar. Immer wieder finden die Behörden auch in Deutschland HEV-Erbgut in rohen Schweinefleischprodukten.
Das Virus verursacht eine akute Leberentzündung, die ähnlich wie die Hepatitis A selbstlimitierend verläuft. Für Schwangere kann es zu einer großen Gefahr werden, denn jede vierte Infizierte verstirbt an einem akuten Leberversagen. Eine überstandene Infektion bietet vermutlich keinen lebenslangen Schutz, da die Antikörper nur wenige Jahre persistieren. Ähnlich wie das HAV verbreitet sich HEV über verunreinigtes Wasser und Lebensmittel. Impfstoffe befinden sich in der Erprobung, einer ist bereits in der Volksrepublik China seit mehreren Jahren zugelassen (Hecolin®). Für schwere Krankheitsfälle ist eine Therapie mit Ribavirin und PEG-Interferon möglich.