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Genitalverstümmelung

Grausame Menschenrechtsverletzung

Bei der weiblichen Genitalverstümmelung werden die äußeren Genitalien ohne medizinischen Grund teilweise oder komplett entfernt. Betroffene Mädchen und Frauen haben ein Leben lang mit enormen körperlichen und psychischen Folgen zu kämpfen. Viele Länder setzen auf Aufklärung, um der grausamen Tradition ein Ende zu bereiten.
Carina Steyer
06.02.2023  08:00 Uhr

Ein Leben lang

Sind die Verletzungen verheilt, haben Betroffene mit chronischen Komplikationen zu kämpfen. Dazu gehören Harn- und Stuhlinkontinenz, Harnverhalt, rezidivierende Harnwegsinfekte, Blutungsstörungen sowie chronische Entzündungen der Eileiter, Eierstöcke und Gebärmutterschleimhaut. Letztere können zu Verklebungen der Organe und nachfolgender Sterilität führen.

Der Verlust der Klitoris schränkt die Sexualität der betroffenen Frauen ein. Wie stark diese ausfällt, lässt sich in Ländern mit einer Tabuisierung der (weiblichen) Sexualität kaum erheben. Insbesondere nach Typ-III-Verstümmelungen ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der Betroffenen Sexualität als wiederholt schmerzhafte Erfahrung mit Unterwerfung der Frau ansieht und die Entwicklung einer positiven sexuellen Beziehung kaum möglich ist.

Auswirkungen haben Genitalverstümmelungen auch auf Verlauf und Ausgang von Schwangerschaften. Sie können vaginale Vorsorgeuntersuchungen unmöglich machen, den Geburtsverlauf verzögern und den Tod von Mutter und Kind verursachen. Einige Frauen ernähren sich nicht ausreichend, damit das Kind nicht seine volle mögliche Größe erreicht. Nach Typ-III-Verstümmelungen muss der Scheideneingang für die Geburt geöffnet werden, was erneut starke Blutungen und Anämien verursacht. Wie hoch die Komplikationsrate tatsächlich ist, lässt sich kaum erheben. Die WHO geht davon aus, dass sich das Risiko der Mütter- und Kindersterblichkeit durch Genitalverstümmelungen entscheidend erhöht.

Aufklärungsarbeit

Traditionell werden Genitalverstümmelungen zwischen dem siebten und zwölften Lebensjahr durchgeführt. In manchen Gegenden Ostafrikas finden sie auch erst in der Hochzeitsnacht, in Westafrika während der ersten Schwangerschaft statt. In Extremfällen wie häufig in Äthiopien und Nigeria sind die Kinder gerade einmal sieben oder acht Tage alt.

In den vergangenen Jahren beobachteten Experten, dass immer mehr praktizierende Gemeinschaften mit ihren Traditionen brechen. Die Kinder werden in immer jüngeren Jahren verstümmelt, oft schon im Baby- oder Kleinkindalter. Vermutet wird, dass dadurch unangenehme Fragen der Schulbehörden vermieden werden sollen und das Wehren der Mädchen gegen den Eingriff unterbunden werden soll.

Die meisten Länder, in denen Genitalverstümmelungen praktiziert werden, gehen inzwischen aktiv dagegen vor. Dabei setzen sie neben strafrechtlicher Verfolgung vor allem auf Aufklärungsarbeit. Denn rationale Begründungen für weibliche Genitalverstümmelungen gibt es nicht. Die Gemeinschaften verweisen auf Traditionen oder religiöse Argumente. Der soziale Druck für Mädchen und ihre Familien ist enorm. Frauen ohne Eingriff werden aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, Mädchen können nicht verheiratet werden, wodurch ihnen ihre vermeintlich einzige Chance auf materielle Sicherheit genommen wird. Dazu existieren unendlich viel Falschwissen und abstruse Mythen über den weiblichen Körper. So wird zum Beispiel angenommen, dass die Klitoris Grund für Unfruchtbarkeit sei, Neugeborene versterben würden, wenn sie bei der Geburt die Klitoris berühren oder die Entfernung der einzige Schutz vor Prostitution sei.

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