Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät unter anderem Menschen ab 60 Jahren, chronisch Erkrankten, Schwangeren, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinischem Personal zur Grippe-Impfung. Eine Ausweitung der Impfempfehlung auf alle Menschen ab einem Alter von sechs Monaten fordert aktuell die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). »Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat dies bereits getan, andere europäische Länder zeigen uns, dass mit groß angelegten Impfkampagnen zahlreiche Kinder wie Erwachsene erfolgreich geschützt werden können – nur wir in Deutschland lassen weiterhin zu einem Großteil die Grippewelle ungeschützt über uns rollen«, so DIVI-Präsident Professor Florian Hoffmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Dritter Orden München-Nymphenburg. »Das muss sich ändern! Denn gerade Kinder können auch schwer an dem Virus erkranken.«
Neben der Impfung sind auch die aus der Corona-Pandemie bekannten Maßnahmen wie Maskentragen in vollen Innenräumen, regelmäßige Lüftung, Testung und Selbstisolation bei Symptomen sinnvoll, zumal parallel weiterhin eine Covid-19-Aktivität beobachtet wird.
Neben der Arztpraxis sind auch Apotheken seit 2022 eine Anlaufstelle. Sie dürfen gegen Grippe und gegen Corona, viele bieten dies auch an. Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat die Zahl der durchgeführten Grippe-Impfungen in Apotheken deutlich zugenommen.
So wurden dort im vergangenen Jahr rund 92.000 Impfungen gegen Influenza gegeben. In diesem Jahr waren es von Januar bis November hingegen bereits rund 149.500. Die ABDA geht zudem davon aus, dass dieser positive Impftrend in den Apotheken weiter zunehmen werde. »Wir erreichen gerade bei diesen Infektionen wie Grippe und Corona in den Apotheken viele Menschen, die sonst gar keine Zeit hätten, zum Arzt zu gehen«, erklärte ABDA-Präsident Thomas Preis.
Es sei noch nicht zu spät, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Die volle Wirkung der Impfung trete nach zwei Wochen ein, »aber man hat auch schon einen Sofortschutz und der hält dann so lange an.« Die Impfung schütze vor schweren Verläufen. »Aber insbesondere auch die Mitmenschen, die nicht so eine gute Abwehrlage haben, sind indirekt auch besser geschützt.«