Gut aussehen hinter dem HV |
Der erste Eindruck zählt: Dezentes Make-up und saubere Kleidung wecken Vertrauen. / Foto: ABDA
Das Aussehen spielt eine Rolle, wenn es um Sympathien oder Vertrauen geht. Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit attraktivem Erscheinungsbild oft mehr Geld verdienen und auch bessere Verkaufsergebnisse erzielen. In der Apotheke wirkt es vertrauenserweckend, wenn das Personal gepflegt erscheint und die eigenen Gesundheitstipps offenbar erfolgreich anwendet. Sympathie und Antipathie können beeinflussen, ob Patienten einen Rat befolgen oder ein empfohlenes Produkt kaufen.
Um einen guten Eindruck hinter dem Handverkaufstisch zu machen, muss niemand wie ein Model aussehen. Weniger ist hier sogar oft mehr. Berge von Make-Up, krallenartig lange Fingernägel oder übermäßig viel Schmuck wirken deplatziert. Wenn ein Mitarbeiter völlig unpassend gekleidet und gestylt am Arbeitsplatz erscheint, kann die Apothekenleitung ihn auffordern, Nachbesserungen vorzunehmen. Lange künstliche Fingernägel bei PTA kann sie zum Beispiel aus Hygienegründen verbieten, ebenso offene, herumfliegende Haare. Solche Ermahnungen sind zum Glück nicht oft notwendig. Die meisten Mitarbeiter sind von sich aus interessiert, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wer sich typgerecht kleidet, aber nicht »overdressed« erscheint, und mit dezentem Makeup und Schmuck gezielt Akzente setzt, macht schon viel richtig.
Zu den wichtigsten Maßnahmen für einen guten Eindruck zählt die Körperhygiene. Ein sauberes Erscheinungsbild frei von unangenehmen Körpergerüchen trägt dazu bei, dass Patienten und Kunden die Kommunikation als angenehm empfinden. Es sollte selbstverständlich sein, auf saubere und gepflegte Fingernägel zu achten, sich vor der Arbeit die Zähne zu putzen und nach dem Essen zu überprüfen, ob sich Speisereste zwischen den Zähnen befinden. Haare werden so oft wie notwendig gewaschen und ordentlich frisiert. Es wirkt seriös, wenn Frauen ihre längeren Haare zusammenbinden oder hochstecken. Fransen, die immer wieder ins Gesicht fallen, beeinträchtigen die Sicht und einen Blickkontakt, der für das Kundengespräch wichtig ist. Wer lange Haare lieber offen trägt, achtet darauf, dass sie gekämmt sind und bei der Arbeit nicht im Wege sind. Widerspenstige Strähnen lassen sich mit Haarklammern oder Spangen vom Gesicht fernhalten. Männer, die einen Bart tragen, stellen sicher, dass dieser sauber und gepflegt ist. Eine morgendliche Dusche und Deodorant verhindern unangenehme Körpergerüche.
Die Kleidung in der Apotheke sollte für die Arbeit in einem Gesundheitsberuf angemessen sein. In vielen Apotheken gibt es eine Art Kleiderordnung oder Team-Kleidung, die heute aber keineswegs mehr immer aus einem klassischen weißen Kittel bestehen muss. Stattdessen tragen viele Teams bunte Polo- oder Sweatshirts. Kittel und Kasacks gibt es außer in reinem Weiß auch mit farbigen Akzenten. Das Personal kann darin einen modernen, jugendlichen und frischen Eindruck machen.
Weiße Kittel sorgen hingegen direkt für ein professionelles Erscheinungsbild und können das Vertrauen des Patienten stärken. Wer eine solche Berufskleidung wählt, strahlt Fachwissen aus. Je nach Apothekenkundschaft wirkt die eine oder andere Team-Kleidung ansprechender. Kommen hauptsächlich ältere Menschen in die Apotheke, mag der weiße Kittel eine gute Wahl sein. Eine jüngere Kundschaft hingegen mag genau diese Aufmachung als altbacken und aus der Zeit gefallen empfinden.
In jedem Fall sollte es selbstverständlich sein, dass nicht nur die Berufskleidung, sondern auch die darunter getragene private Kleidung gepflegt, sauber und ordentlich ist. Ein weißer Kittel, der diverse Flecken und gräuliche Verfärbungen zeigt, wirkt wenig professionell. Zerknitterte, sehr lässige oder schlechtsitzende Kleidung erweckt den Anschein, dass diese Person es nicht so genau nimmt und vielleicht auch in anderen Angelegenheiten eher nachlässig handelt. Wichtig für einen professionellen Auftritt ist es nicht zuletzt, keine zu freizügige Kleidung zu tragen. Tiefe Ausschnitte, bauchfreie Oberteile oder sehr kurze Miniröcke haben auch an heißen Sommertagen in der Apotheke nichts zu suchen, denn sie können die Autorität und die Kompetenz untergraben.
Zu sportliche Kleidung erinnert an Freizeitkleidung und vermittelt leicht den Eindruck, die Arbeit nicht so ganz ernst und auf die leichte Schulter zu nehmen. Ein schickes Halstuch kann jedoch das Outfit aufwerten und wärmt im Winter zusätzlich den Hals. Auch das Schuhwerk verdient Beachtung. Abgenutzte, verdreckte Schuhe, Flipflops oder glitzernde High-Heels sind für die Arbeit hinter und vorm HV nicht geeignet. Einen negativen Eindruck gerade im Gesundheitswesen hinterlassen Menschen, die sichtbare Spuren vom Tabakkonsum zeigen oder mit offenem Mund Kaugummi kauen. Gewohnheiten wie Nägel kauen, sich Pickel aufkratzen oder mit den Fingern im Nasen- oder Mundbereich herumspielen sollten Mitarbeiter in der Apotheke ebenfalls unterlassen.