Gut beraten bei Akne und Co. |
Bis zu 40 Prozent aller 12 -bis 15-Jährigen beklagen wöchentliche Kopfschmerzattacken. Im Beratungsgespräch sollten sich PTA – trotz gesicherter Wirksamkeit – aber nicht auf die Abgabe von topischem Pfefferminzöl sowie rezeptfreien Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen beschränken, sondern auch auf die häufigsten Ursachen der Schmerzen eingehen. Bewegungsmangel, dauerhafter Medien-Konsum und Multitasking sind häufige Ursachen, ebenso Leistungsdruck, Prüfungsstress, Mobbing und Familienkonflikte. Regelmäßiger Ausgleichssport und ausreichende Flüssigkeitszufuhr haben sich als ebenso hilfreich erwiesen wie ein konstanter Tagesablauf (Schlaf!), Entspannungsverfahren und eine reduzierte Medien-Nutzungs-Zeit.
Bei Migräne-Attacken gilt als erste Wahl Ibuprofen (10 bis 15 mg/kg KG). Dabei sollte – wie generell beim Schmerzmittel-Einsatz – die Dreier-Regel beachtet werden: höchstens dreimal täglich über drei Tage und maximal an drei Tagen pro Monat. Sonst droht ein Medikamenten-induzierter Kopfschmerz. Zusätzlich kann eine Kombination aus 600 mg Magnesium + 400 mg Vitamin B2 + 300 mg Coenzym Q 10 versucht werden. Dagegen konnten für »Anti-Kopfschmerz-Diäten« keine Effekte nachgewiesen werden.
Zwar klagen Jugendliche häufig über Bauchschmerzen, diese sind jedoch meist funktionell verursacht. Dennoch sollte stets zu einem Arztbesuch geraten werden, wenn die Schmerzen regelmäßig auftreten, länger anhalten – das gilt auch für Kopfschmerzen – oder gar mit Begleitsymptomen einhergehen. Ein bewährtes Vorgehen besteht bei Bauchschmerzen primär in einer Kombination aus lokaler Wärme-Applikation, aerobem Training, Entspannungsübungen kombiniert mit Iberogast® und/oder BiGaia® als studiengesicherter Medikation. Wenn das keine Wirkung zeigt, kann meist leicht zu ärztlicher Abklärung motiviert werden.
Auch bei Harnwegs- und Menstruationsbeschwerden hat sich ein ähnlicher Algorithmus bewährt: Wenn lokale Wärme und nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und eventuell Homöopathika (Magnesium phosphoricum D3, wenn Wärme die Beschwerden bessert, Gelsemium D4, wenn Wärme diese verschlechtert) keine Hilfe bringen, sollte ärztliche Abklärung eingeleitet werden. Bei prämenstruellem Syndrom haben sich Trockenextrakte aus Mönchspfeffer-Früchten (wie Agnucaston®) als wirksam erwiesen.
Eine aktuelle Leitlinie empfiehlt bei wiederholten Blasen-/Harnröhren-Entzündungen junger Frauen vor dem Einsatz einer Antibiotika-Dauerprophylaxe Phytopharmaka (Angocin® Anti-Infekt N oder Cystinol®-Lösung) oder Probiotika. Diese werden kombiniert mit Allgemeinmaßnahmen: Ibuprofen, ausreichend Trinken, lokale Wärme, Mannose (wie Femannose® N) und nicht übertriebener Intim-Hygiene.