PTA-Forum online
Rezepturen

Häufige Fehler bei der Kennzeichnung

Auch wenn es oft schnell gehen muss oder gar trivial erscheint, die richtige Kennzeichnung von Rezepturarzneimitteln ist wichtig, besonders im Sinne der Patienten. Was es zu beachten gibt, erklärte Dr. Stefanie Melhorn vom DAC/NRF beim gemeinsamen Rezeptur-Symposium der Firmen Caelo und Wepa Ende April 2024 in Köln.
Juliane Brüggen
02.05.2024  12:00 Uhr

Anwendung muss klar sein

Die Apothekerin erklärte, wo häufige Fehlerquellen lauern. Oftmals fehle die Art der Anwendung auf dem Etikett oder die Angabe sei undeutlich. Der Hinweis »innerlich« oder »äußerlich« reiche nicht aus. Denn: »Äußerlich ist die Anwendung auf Haut, Haaren und Nägeln. Alles andere fällt in den großen Kontext innerlich, also auch die Lokalanwendung am Auge, auf Schleimhäuten oder im Ohr«, so Melhorn – für den Patienten nicht unbedingt nachvollziehbar. Es muss klar werden, für welche Anwendung die Zubereitung bestimmt ist, etwa, ob es sich um eine Creme zum Auftragen auf bestimmte Hautstellen handelt oder eine Lösung zum Gurgeln.

Auch die Gebrauchsanweisung darf keinen Spielraum für Interpretationen lassen. Die Angabe »2 x täglich« sei unzureichend, erklärte Melhorn, korrekt ein Hinweis wie »2 x täglich dünn auf die betroffenen Hautstellen auftragen«. In manchen Fällen brauche der Patient zusätzliche Angaben, wie die Einwirkzeit, wenn es sich um ein abzuwaschendes Mittel handelt, oder den Hinweis, dass pädiatrische Kapseln geöffnet werden und nur der Inhalt verabreicht wird. Melhorn ergänzte: »Die Beratung hat einen besonderen Stellenwert bei Rezeptur- und Defekturarzneimitteln.« Denn der Patient erhält keine Packungsbeilage. Erklärt werden müssten zum Beispiel auch Applikations- und Entnahmehilfen oder die Anwendung von besonderen Darreichungsformen wie Augen- oder Ohrentropfen.

Einheiten nicht vergessen

Sowohl der Gesamtinhalt als auch die wirksamen Bestandteile einer Rezeptur müssen mit einer Mengenangabe einschließlich der Einheit versehen sein, also zum Beispiel 100 Gramm. »Da reicht nicht die Angabe einer Zahl«, betonte Melhorn. Bei den sonstigen Bestandteilen ist die Angabe der Menge zwar keine Pflicht, trotzdem müssen alle Inhaltsstoffe auf dem Etikett zu finden sein. »Ein häufiger Fehler ist, dass nur die Basiscreme auf das Etikett geschrieben wird oder nur der Name der Grundlage«, so Melhorn. Die verwendeten Grundlagen, Zwischenprodukte, Kosmetika und Medizinprodukte müssen allerdings vollständig aufgeschlüsselt werden, bei Platzmangel auf einem Zusatzetikett. Zu beachten sei, dass wirkstoffhaltige Rezepturkonzentrate nach Wirkstoff und Hilfsstoffen »zerlegt« werden, so Melhorn, da der Wirkstoff quantitativ angegeben wird. Einen Sonderstatus haben verwendete Fertigarzneimittel, die nicht komplett aufgeschlüsselt werden müssen.

Melhorn empfahl, ein besonderes Augenmerk auf Formulierungen und Abkürzungen zu legen. Denn bestimmte Angaben sind im Wortlaut vorgeschrieben. So muss das Verfalldatum, das bei Rezepturen in der Regel dem Enddatum der Aufbrauchsfrist entspricht, exakt mit »verwendbar bis« oder auch »verw. bis« angegeben sein. Auch die Ethanol- und Analgetika-Hinweise sind im Wortlaut zu verwenden. Von Abkürzungen riet die Apothekerin ab, da diese zu Verwirrung führen könnten. »Ac. salicyl.« werde vielleicht nicht als Salicylsäure verstanden, sondern als Acetylsalicylsäure.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa