Hallo, Ruhestand! |
Zu Beginn des Ruhestands meldet sich bei so manchem der Impuls, das Leben mit all den Dingen zu füllen, für die immer zu wenig Zeit war. Endlich den Keller ausmisten! Endlich alle Freunde in anderen Städten besuchen! Experten sprechen auch von einer »Honeymoon-Phase«.
»Daran ist auch erstmal gar nichts falsch, das kann wunderschön sein«, sagt Peter Lennartz. Doch womöglich fällt einem das Vollstopfen von Kalender und To-do-Liste nach einer Weile auf die Füße. Und zwar dann, wenn der alleinige Antrieb hinter all diesen Aktivitäten die Angst ist, sonst nichts zu tun zu haben.
»Irgendwann kommt nämlich der Punkt, da ist die Garage aufgeräumt und die Bücher stehen perfekt im Regal«, sagt Lennartz. Spätestens dann kann man eine Auseinandersetzung mit dem Ruhestand und der Frage, wie man ihn gestalten möchte, nicht mehr vermeiden. »Denn bislang wurde die Zeit bloß gefüllt, aber nicht erfüllt.«
Doch wie findet man heraus, was einen erfüllt? Probieren kann man diese drei Dinge:
Lennartz rät, auf folgenden Fragen herumzudenken:
Vielleicht ist eine Erkenntnis »Ich möchte jetzt mehr Opa sein« – oder »Ich sehe mich noch einmal als Studentin an einer Uni«. Oder auch: »Ich sehe mich als jemand, der sein Wissen weitergibt.«
Dafür zeichnet man einen Kreis auf Papier, den man in gleich große Tortenstücke einteilt. Wie viele, kann man individuell festlegen. Dabei steht jedes Stück für einen Lebensbereich – etwa Gesundheit, Familie, Finanzen, Partnerschaft, Wohnen, Freizeit oder persönliches Wachstum.
Für jeden dieser Bereiche kann man nun eine Punktzahl verteilen: »Eins heißt, es läuft furchtbar schlecht, zehn heißt: besser geht’s nicht«, sagt Peter Lennartz. Ein guter Aufschlag, um herauszufinden: Wo passt etwas für mich nicht – und wo möchte ich in diesem Lebensbereich stattdessen hin?
Zum Beispiel kann eine Erkenntnis sein, dass man in den vergangenen Jahren viel zu wenig für die eigene Gesundheit getan hat. »Dann ist jetzt Zeit, dem Körper eine VIP-Behandlung zu gönnen«, sagt Peter Lennartz. »Er hat es verdient, schließlich hat er uns bis hierhin durchs Leben getragen.«