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Neue Leitlinie

Handekzem-Therapie in Stufen

Das Handekzem ist die Berufskrankheit Nummer 1. Feuchtarbeit gilt als häufigster Risikofaktor und Treiber für lange Krankschreibungen und Verlust des Arbeitsplatzes. Die neue Leitlinie will mit einer Stufentherapie die Krankheitslast senken. Die Basis sind topische Glucocorticoide.
Elke Wolf
28.08.2023  12:00 Uhr

Alitretinoin zur Steigerung

Spricht die Therapie nicht durchschlagend an, bietet sich zusätzlich zu den topischen Corticoiden eine Phototherapie (topische PUVA, Schmalband-UVB, UVA1) der Hände an. Wenn auch diese Maßnahme nicht ausreicht, »wird seit Jahren Alitretinoin als orale Therapie bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem chronischen Handekzem eingesetzt«, heißt in der Pressemitteilung. Andere Systemtherapien wie orale Glucocorticoide, Ciclosporin, Azathioprin, Methotrexat oder Acitretin sind Einzelfällen vorbehalten und stellen zum Teil einen Off-Label-Use dar.

Alitretinoin und Acitretin sind Retinoide, die teratogen wirken. Sie sind daher bei Frauen im gebärfähigen Alter streng kontraindiziert, es sei denn, dass eine zuverlässige zweifache Empfängnisverhütung (orale Verhütung plus Barriere-Methode) erfolgt, und zwar laut Fachinformation einen Monat vor, während und für einen Monat nach Ende der Behandlung sowie monatliche Kontrolluntersuchungen einschließlich Schwangerschaftstests. Bei Acitretin (off Label) muss die Verhütung drei Jahre über das Behandlungsende hinaus fortgesetzt werden. Die Frau muss verstehen, dass ihr Medikament teratogen wirkt und dass eine monatliche Überwachung nötig ist.

Neue Therapiehoffnungen

Die Leitlinie gibt zudem einen Ausblick auf neue Arzneistoffe, die sich gegen Interleukine (IL) oder den Januskinase(JAK)-Signalweg richten. »Die ersten Ergebnisse aus Phase-III-Studien mit Anti-IL-4/IL-13-Antikörpern bei atopischem Hand- und Fußekzem sowie mit topischen JAK-Hemmern in der Indikation chronisches Handekzem sind vielversprechend«, wird Dermatologin Bauer in der Pressemitteilung zitiert.

Der humane monoklonale Antikörper Dupilumab, der den IL-4- und IL-13-Signalweg hemmt, wird aktuell bei atopischer Dermatitis eingesetzt, ist aber (noch) nicht für das Handekzem zugelassen. Ein Phase-III-Studienprogramm laufe, heißt es in der Leitlinie. Internationale Registerdaten zeigen aber ein deutliches Ansprechen. Eine Wirksamkeit von Anti-IL-13-Antikörpern wie Tralokinumab beim atopischen Handekzem und von systemischen JAK-Inhibitoren wie Abrocitinib, Baricitinib oder Upadacitinib beim atopischen und chronischen Handekzem sei aufgrund der Wirkprinzipien ebenfalls zu erwarten, so Bauer. Dies sei aber bisher nicht mit ausreichender Evidenz belegt. In Phase-II-Studien war auch der topische Pan-JAK-Inhibitor Delgocitinib - eine Weiterentwicklung der Januskinasehemmer – beim chronischen Handekzem wirksam und sehr gut verträglich. Auch hier laufe ein Phase-III-Studienprogramm.

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