Haut und Augen schützen beim Wintersport |
Mit einer geeigneten Skibrille schützt man die Augen. Die Tönung sagt nichts über die Schutzwirkung aus. / Foto: Getty Images/Daniel Milchev
»Unsere Haut vergisst nichts«, sagt Mark Berneburg, Generalsekretär der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). »Jeder Schaden, der einmal passiert ist, wird sozusagen zum Gesamtschaden dazugerechnet.« Und erhöht somit das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
In den Bergen gibt es zwei Besonderheiten. Erstens: »Die weißen Schneeflächen reflektieren die Sonnenstrahlung, was ihre Intensität erhöht«, erklärt Thomas Katlun, Augenarzt und Sportmediziner. Die schädliche UV-Strahlung trifft also nicht nur von oben Haut und Augen, sondern auch von der Seite. Zweitens: Ist es kalt, können sich sowohl Haut als auch Augen schlechter selbst schützen. Bei der Haut liegt das daran, dass sie bei Kälte schlechter durchblutet wird.
Und beim Auge gilt: »Ist man von kalter, trockener Luft umgeben, trocknet die Tränenflüssigkeit aus. Dabei ist sie wichtig für die Belebung und die Regeneration der obersten Schichten des Auges«, sagt Katlun, der das Ressort Sportaugenheilkunde des Berufsverbandes der Augenärzte leitet.
Eine wichtige Sache machen Wintersportlerinnen und -sportler schon wegen der eisigen Temperaturen richtig. Und zwar: den Großteil des Körpers mit Kleidung bedecken. »Wer warm eingepackt ist, eine Sturmhaube, einen Helm und Handschuhe trägt, lässt schon einmal möglichst wenig Sonne auf die Haut kommen«, sagt Dermatologe Berneburg.
Schutz durch Sonnencreme braucht also vor allem das Gesicht. Doch auch Hände, Nacken und Ohren sollten Wintersportlerinnen und -sportler gut eincremen. Berneburg rät, dafür einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 zu verwenden. Das Sonnenschutzmittel sollte sowohl vor UV-A- als auch vor UV-B-Strahlung schützen. »Das erkennt man auf der Verpackung, wenn dort ein Kreis zu sehen ist, in dem ›UVA‹ steht«, sagt der Hautarzt.
Am besten wählt man eine Creme, von der man weiß, dass sie einem nicht in den Augen brennt. Denn wenn wir schwitzen, gerät davon schnell etwas in die Augen. Ebenfalls sinnvoll: Cremes mit einer eher fettigeren Textur, denn sie schützen die Haut vor Kälte.
Bei der Menge gilt: »Ruhig großzügig eincremen«, wie Mark Berneburg sagt. Einmal morgens gut einschmieren reicht aber längst nicht aus. Denn zum Beispiel durchs Schwitzen lässt die Schutzwirkung nach. Der Dermatologe rät daher dazu, mehrmals am Tag nachzulegen, zum Beispiel nach der Mittagspause.
All das ist übrigens auch an bewölkten Tagen wichtig. Die UV-Strahlung kommt nämlich auch durch die Wolkendecke. »Zwar ist das weniger als an einem sonnigen Tag. Doch auch unter bewölktem Himmel kann man sonnenbedingte Schäden der Haut erleiden«, sagt Mark Berneburg.