PTA-Forum online
Wunsch versus Wirklichkeit

Herausforderungen eines späten Kinderwunsches

Spätes Babyglück jenseits der 40? In Kinderwunschkliniken suchen Frauen dieses Alters zunehmend Hilfe. Viele fühlen sich noch jung und fit. Doch die Eizellen sind es oft nicht mehr.
dpa
14.09.2022  14:00 Uhr

In Kinderwunschkliniken bundesweit suchen immer mehr ältere Frauen Hilfe – doch ihre Chancen sind oft relativ gering. Waren es 2011 noch rund 8000 Frauen aus dieser Altersgruppe, lag die Zahl zehn Jahre später bereits bei mehr als 12.600 Patientinnen. »Die Zahlen steigen nicht exorbitant, aber es ist ein Trend zu spüren«, sagt Andreas Tandler-Schneider, Vorstandsmitglied im Deutschen IVF-Register, das Daten über Behandlungen aus mehr als 130 Kinderwunschzentren bundesweit zusammenträgt.

Oft seien die Frauen überrascht darüber, wie schlecht die Aussichten auf ein Baby trotz reproduktionsmedizinscher Hilfe seien. Ab 40 sinke nicht nur die Schwangerschaftsrate, die Fehlgeburtenrate nehme auch stark zu. »Die etwa 10 bis 20 Prozent Frauen, die pro Embryotransfer schwanger werden, verlieren die Kinder zu 50 Prozent wieder«, so Tandler-Schneider. »Viele haben auch einfach unrealistische Erwartungen an die Reproduktionsmedizin.«

Doch woran liegt es, dass sich immer mehr Frauen erst spät einen Kinderwunsch erfüllen wollen? Aus Sicht des Gynäkologen Tandler-Schneider ist es ein »generelles Phänomen in unserer Gesellschaft, dass wir uns jünger fühlen als wir sind«. Die Eierstockreserve gehe diesen Weg aber nicht mit. »Wir werden immer älter, bleiben länger fit, aber es ist nicht zu sehen, dass die Frauen später in die Wechseljahre kommen.«

»Wir werden immer älter, bleiben länger fit, aber es ist nicht zu sehen, dass Frauen später in die Wechseljahre kommen.«
Andreas Tandler-Schneider, Gynäkologe und Vorstandsmitglied im Deutschen IVF-Register

Bei vielen Paaren überwiege zunächst der Wunsch, das Leben ohne Kinder zu gestalten und Karriere zu machen. Vor allem in Großstädten sei das zu beobachten. »Hier ist der Akademikeranteil relativ hoch und viele Paare beschäftigen sich relativ spät mit dem Kinderwunsch.« Tandler-Schneider, Arzt am Berliner Fertility Center, sieht einen »Zielkonflikt« in der Gesellschaft zwischen Kinderwunsch und gleichzeitig mangelnder Bereitschaft, diesen zu realisieren.

Eine immer größere Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt, lange Ausbildungszeiten oder auch wirtschaftliche Unsicherheiten zu Beginn des Berufslebens seien nur einige Gründe für den aufgeschobenen Kinderwunsch, ergänzt Jasmin Passet-Wittig vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden. »Auch der Aspekt, dass man auch einen passenden Partner braucht, wird oft vernachlässigt«, so die Forscherin. »Hohe Scheidungsraten deuten darauf hin, dass selbst Ehen instabiler sind als früher. Es wird überhaupt schwieriger, einen Partner zu finden, der auch ein Kind will, da Kinderlosigkeit akzeptierter ist.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz
THEMEN
BabyZyklus

Mehr von Avoxa