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Pflanzliche Arzneimittel

Hierzulande geschätzt, in Schweden beäugt

Die Pflanzenheilkunde ist eine der ältesten medizinischen Therapieformen der Welt und hat in Deutschland heute einen hohen Stellenwert in der modernen Medizin. Das sieht in Schweden ganz anders aus. 
Inka Stonjek
21.12.2020  12:00 Uhr

Nicht auf dem Lehrplan

Welche Gründe könnte das haben? Der 2019 verstorbene Universitätsprofessor Ingemar Joelsson, der als führender Experte für Pflanzenheilkunde galt, hat der Zeitschrift »Hälsa« (deutsch: Gesundheit) ein Interview über den Stellenwert von pflanzlichen Arzneimitteln in Schweden gegeben. Darin vermutete er, dass eine starke Pharmaindustrie dahinterstecke und Apotheken und Behörden sehr skeptisch gegenüber pflanzlichen Arzneimitteln seien. »Wenn Sie beispielsweise erkältet sind und in Deutschland einen Arzt aufsuchen, wird Ihnen sehr wahrscheinlich ein Echinacea-haltiges Präparat empfohlen. In Schweden wird Ihnen gesagt, Alvedon (Markenname für ein schmerzlinderndes und fiebersenkendes Präparat mit dem Wirkstoff Paracetamol, Anmerkung der Redaktion) oder ein anderes synthetisches Medikament einzunehmen.«

Außerdem hat Pflanzenheilkunde im Pharmazie-Studium in Schweden kaum einen Stellenwert. »In Deutschland bin ich im Rahmen meines Studiums durch den pharmazeutischen Kräutergarten gegangen und habe die verschiedenen Arzneipflanzen, ihre Anwendungsgebiete und Darreichungsformen gelernt. In Schweden hat dieser Inhalt kaum einen Stellenwert, weder im fünfjährigen Apothekerstudium, noch im dreijährigen Studium zum sogenannten Receptarie«, erzählt Lisa Ziebeil. »Receptarie« unterscheiden sich von ihren späteren Berufsaussichten und Aufgaben kaum vom Apotheker in Deutschland.

Schwedische Ärzte und Apotheker dürfen nur empfehlen, was wissenschaftlich bewiesen ist. Deshalb sind auch andere alternative Heilmethoden in Schweden kaum ein Thema. »Ich habe in meinen zehn Jahren hier in Schweden noch kein homöopathisches Arzneimittel in der Hand gehabt«, so Ziebeil. Und das, obwohl in Schweden zahlreiche Präparate von Acidum benzoicum bis Zincum valerianicum registriert sind.

Und in Zukunft? »Pflanzliche Präparate haben hier zwar einen festen, aber nur sehr kleinen Platz, vermutlich wird sich die Akzeptanz und der Marktanteil nicht sehr verändern«, vermutet Ziebeil. Ihre Kunden sind trotzdem dankbar, wenn sie gut dokumentierte Phytopharmaka von ihr empfohlen bekommen. »Ich bin froh, dass es pflanzliche Behandlungsoptionen für Stress, Schlafprobleme, Blasenentzündungen, Prostataprobleme, Klimakterium, Erkältung, Husten oder Nasennebenhöhlenentzündung gibt«, so Ziebeil. Nur auf einige beliebte Phyto-Schnelldreher aus Deutschland wartet sie immer noch.

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