PTA-Forum online
Alternative Methoden und NIRS

Identitätsprüfung in einfach

Die Identitätsprüfung zu vernachlässigen, kann schwerwiegende Folgen haben, sollte beim Hersteller eine Verwechslung passiert sein. Doch Apotheken wird es mit komplizierten Arzneibuchmethoden schwergemacht. Beim Westfälisch-Lippischen Apothekertag sprach sich Matthias Bauer, Apotheker und Leiter der PTA-Fachschule Siegen, für die alternativen Identifizierungsmethoden aus.
Juliane Brüggen
31.03.2023  08:00 Uhr

Alternative NIRS

Eine unkomplizierte und anerkannte alternative Prüfmethode ist die Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS), die laut Bauer für etwa 80 Prozent der apothekenüblichen Ausgangsstoffe in Frage kommt. Das verwendete Licht hat einen Wellenlängenbereich von circa 800 nm bis 2500 nm und versetzt die Moleküle bei der Absorption in charakteristische Schwingungen (»fingerprint«). Die Methode eignet sich neben der Identifizierung auch zur Quantifizierung. Im Gegensatz zur IR-Spektroskopie erfolgt die Auswertung nicht visuell, sondern chemometrisch und daher computergestützt.

Vorteilhaft ist, dass der Stoff intakt bleibt und kein Substanzverlust entsteht. Der zu prüfende Stoff wird lediglich in ein Probenglas gefüllt und muss nicht mit Kaliumbromid verrieben werden. Es können Pulver, halbfeste und feste Zubereitungen einschließlich Teedrogen mit Inhaltsstoffen untersucht werden. Die Methode funktioniere gut bei chemisch definierten organischen Arznei- und Hilfsstoffen, ihren Salzen und Solvaten sowie bei vielen Drogen und Lösungsmitteln, berichtete der Apotheker – eingeschränkt auch bei halbfertigen Salbengrundlagen oder Rezepturkonzentraten und weniger definierten organischen Hilfsstoffen wie Cellulosederivaten, Fetten oder Wachsen. Anorganische Salze eignen sich hingegen nicht für die Methode, da sie im NIR-Bereich nicht zu Schwingungen angeregt werden.

Bauer veranschaulichte das Prinzip anhand des NIR-Geräts Apo-ident®, das zunächst anhand eines Ampelschemas anzeigt, ob die eingestellte Substanz eindeutig prüfbar ist (grün), zusätzliche Prüfungen erforderlich sind (gelb) oder die Prüfung nicht durchführbar ist (rot). Nach der Messung wird das Spektrum automatisch mit einer hinterlegten Referenzdatenbank verglichen. Es erscheint das Ergebnis »identisch« oder »nicht identisch«. Der hohe Aufwand für Hersteller, die Spektrensammlung bis auf Chargenebene aktuell zu halten, erkläre den Nachteil der Methode: Den hohen Anschaffungspreis.

Abschließend ermutigte Bauer die teilnehmenden PTA, auf die validierten, alternativen Prüfungsmethoden zurückzugreifen, bevor Prüfungen ganz weggelassen oder ungeeignete Prüfungen durchgeführt würden. Schon Albert Schweitzer habe erkannt: »Es ist besser, hohe Grundsätze zu haben, die man befolgt, als noch höhere, die man außer Acht lässt.« 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa