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Multimorbidität

Immer mehr Medikamente

Multimorbidität nimmt mit dem Alter zu und macht die medikamentöse Versorgung zur Herausforderung. Wechselwirkungen, verstärkte Nebenwirkungen und fehlende Therapietreue sind eher die Regel als eine Ausnahme. Gleichzeitig fehlt es an evidenzbasierten Therapieempfehlungen.
Carina Steyer
24.05.2023  15:30 Uhr

Potenziell inadäquat

Herausfordernd für die Behandlung multimorbider, älterer Patienten ist die Tatsache, dass kaum evidenzbasierte Therapieempfehlungen existieren. Die Anwendung von Leitlinien, die sich auf einzelne Erkrankungen beziehen, können bei multimorbiden Patienten zu unerwünschten Ereignissen, widersprüchlichen Behandlungsstrategien und Polypharmazie mit bis zu 30 verschiedenen Medikamenten pro Tag führen. Bei älteren Patienten treten aufgrund der altersbedingten Veränderungen in der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik zusätzlich häufiger unerwünschte Arzneimittelereignisse auf. Gleichzeitig sind beide Gruppen von den meisten klinischen Studien ausgeschlossen.

Um die Arzneimitteltherapie dennoch zu verbessern, wurden sogenannte Negativlisten erstellt. Hier sind Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen zusammengefasst, die bei älteren Menschen als potenziell inadäquate Medikamente (PIM) gelten. Neben internationalen Listen existieren rein auf Deutschland bezogene. Die FORTA-Liste, (Fit for The Aged), wurde von der medizinischen Fakultät Mannheim entwickelt. Sie listet die am häufigsten chronisch verwendeten Medikamente nach Indikationsgebiet und Alterstauglichkeit in vier Kategorien (A bis D) auf.

Die Priscus-Liste ist im Rahmen des Aktionsplans Arzneimitteltherapiesicherheit 2008/2009 des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) auf der Grundlage von selektiver Literaturrecherche, Analyse internationaler PIM-Listen und strukturierter Expertenbefragung entstanden. Hier werden neben ungeeigneten Wirkstoffen und Wirkstoffgruppen auch mögliche Alternativen, Hinweise zum Monitoring (zum Beispiel Nierenfunktion oder Elektrolyte) und zu vermeidenden Komedikationen sowie Komorbiditäten aufgelistet. In der ersten Version (Priscus-Liste 1.0) wurden 83 Arzneistoffklassen als potenziell inadäquat für ältere Patienten bewertet, weitere 46 konnten nicht eindeutig eingestuft werden. Die neue Version (Priscus-Liste 2.0) wurde um 133 Wirkstoffe erweitert. Für einige Wirkstoffe werden nun auch eine maximale Therapiedauer und eine Dosierungshöchstgrenze angegeben. Zudem wird ein Grund für die Einstufung als PIM angegeben. Die Priscus-Liste kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

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