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Sinnvoll oder überflüssig?

Impftiter bestimmen 

Bei den meisten Menschen bildet das Immunsystem nach einer Impfung ausreichend Antikörper gegen die jeweiligen Erreger. Bestehen daran Zweifel, zum Beispiel aufgrund von Immundefekten, kann eine Impftiter-Bestimmung Klarheit schaffen.
AutorKontaktBarbara Erbe
Datum 20.04.2023  08:30 Uhr

Den Impftiter zu bestimmen, also die Konzentration der im Blut vorhandenen Antikörper gegen den jeweiligen Erreger, sei aufwendig, teuer und in den meisten Fällen unnötig, erklärt Professor Dr. Martina Prelog, Immunologin und Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin. Sie forscht zu Autoimmunerkrankungen und Infektionsimmunologie am Universitätsklinikum Würzburg. Aber es gibt Ausnahmen: »Wenn etwa bei einer Person eine schlechte Immunantwort zu erwarten ist, gibt der Titer wichtige Hinweise für die Entscheidung, ob und in welcher Intensität weitere Impfungen geboten sind«, erläutert die Expertin im Gespräch mit PTA-Forum.

Das ist beispielsweise bei Menschen der Fall, die regelmäßig immunsuppressive Arzneimittel einnehmen, etwa bei rheumatischen Erkrankungen, aber auch nach einer Chemotherapie oder einer Transplantation. Ebenso gehören Menschen mit Immundefekten dazu. Auch vor einer geplanten Schwangerschaft kann eine Titerbestimmung sinnvoll sein, um festzustellen, ob ein Schutz gegen impfpräventable Erkrankungen wie Röteln, Masern, Mumps oder Varizellen besteht. Gegebenenfalls kann dann noch vor der Schwangerschaft geimpft werden – denn Lebendimpfstoffe gegen diese Erreger dürfen nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden. Ein ausreichender Impfschutz gegen diese Viren ist aber wichtig, weil insbesondere Infektionen mit Röteln oder Varizellen im ersten und zweiten Trimester der Schwangerschaft für das Ungeborene, aber auch für die Mutter sehr gefährlich sind.

Ebenso empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI), vier bis acht Wochen nach abgeschlossener Grundimmunisierung gegen Hepatitis B routinemäßig bei Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko den Impftiter zu bestimmen. Denn hier liegt der Anteil der »Non-Responder« unter den Geimpften mit 5 bis 10 Prozent besonders hoch. Die Empfehlung, den Impftiter zu bestimmen, gelte jedoch nur für Menschen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko und nicht für Kinder, die im Rahmen einer Sechsfachimpfung gegen Hepatitis B immunisiert werden, erläutert Prelog, die auch Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI) ist.

Schließlich ist die Bestimmung des Impftiters auch dann sinnvoll, wenn jemand nicht weiß, ob überhaupt oder wann er geimpft wurde. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Person ihren Impfpass verloren hat und nicht rekonstruierbar ist, ob und wann sie bestimmte Impfungen bekommen hat. Eine übliche Vorgehensweise ist es, dann eine Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Poliomyelitis durchzuführen und die Antikörpertiter vier bis acht Wochen später zu bestimmen. Antikörper gegen das Tetanustoxoid korrelieren mit dem Langzeitschutz und sind dabei ein guter Indikator für bestehende Grundimmunisierungen. Dennoch ist es bei unbekanntem Impfstatus die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), das Nachholimpfschema durchzuführen.

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