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Inhalativa bei Kindern – was ist zu beachten?

Welche Inhalativa sind für Kinder geeignet und was ist bei der Beratung wichtig? Diese und weitere Fragen beantwortete Diplom-Sportwissenschaftler und Schulungspädagoge Dr. Robert Jäschke, Waldburg-Zeil Fachkliniken Wangen, bei einem Seminar der Reihe »pDL Campus live«.
Juliane Brüggen
23.12.2024  14:00 Uhr
Inhalativa bei Kindern – was ist zu beachten?

Inhalativa haben »einen Haken«, wie Jäschke deutlich machte: Selbst wenn alles passt – das richtige Medikament, in der richtigen Dosierung, im richtigen Gerät und zum richtigen Zeitpunkt inhaliert – der Therapieerfolg steht und fällt mit der Inhalationstechnik. Und hier gebe es noch Potenzial. So zeigte eine Studie (Sanchis et al. 2016), dass nur 31 Prozent der Patienten ihr Device korrekt anwenden konnten. Bei 44 Prozent waren immerhin 80 Prozent der Inhalationsschritte richtig.

Zum Erfolg führen laut Jäschke drei Faktoren: 1. Wissen: wie das Gerät und die Inhalation funktioniert, 2. Fähigkeiten: das Gerät bedienen können, 3. Haltung/Motivation: verstehen, dass die Therapie sinnvoll ist und motiviert sein, sie durchzuführen. Vor allem der letzte Punkt werde oft vergessen. »Wenn ein Mensch den Sinn einer Therapie nicht sieht, dann macht er es halt nicht«, so der Experte.

Kinder sind bekanntlich keine kleinen Erwachsenen, was sich auf die Inhalationstherapie auswirkt. Atemzugvolumen, Atemzugdauer und Atemstromstärke sind geringer als bei Erwachsenen. Hinzu kommen motorische und kognitive Unterschiede sowie psychische Faktoren. Jäschke empfahl, Verständnis zu zeigen, wenn Kinder und Jugendliche die Therapie mitunter als nervig, kompliziert oder peinlich empfänden.

Dosieraerosole nicht für Kinder

Dosieraerosole ohne Inhalierhilfe seien für Kinder unter 14 Jahren nicht geeignet, meinte Jäschke, der auch Teamfortbildungen für Apothekenteams anbietet. »Wir haben hier große Herausforderungen, insbesondere an die Koordination von Einatmung und Auslösung des Sprühstoßes.« Bei einem Dosieraerosol wird der Sprühstoß kurz nach Beginn der Einatmung manuell ausgelöst. Dafür haben Kinder aufgrund des geringeren Atemzugvolumens weniger Zeit, was die Anwendung zusätzlich erschwert. Hinzu kommt: »Es ist wahnsinnig schwer, den Atemzug so sehr zu verlangsamen, dass möglichst wenig am Rachen hängen bleibt.«

Die Lösung für dieses Problem sind Inhalierhilfen, die zum einen die Koordination erleichtern und zum anderen mehr Zeit für die Inhalation schaffen. Jäschke nannte weitere positive Effekte: So entsteht in der Inhalierhilfe eine größere Menge inspirabler Teilchen, die Deposition in den Bronchien ist um bis zu 30 Prozent erhöht und es bleiben weniger Teilchen im Nasen-Rachen-Raum hängen, was die Nebenwirkungen reduziert.

Dabei sollte das Hilfsmittel drei Anforderungen erfüllen: ein ausreichendes Volumen (etwa 150 bis 250 ml), ein universelles Ansatzstück und ein Einatemventil. »Wir sind große Freunde von Inhalierhilfen, nicht nur für Kinder und Jugendliche. Bei Steroiden grundsätzlich«, betonte der Schulungspädagoge.

Die Inhalierhilfen können mit einer Maske oder mit einem Mundstück verwendet werden. Jäschke: »Mundstück ist immer besser als Maske, weil eine Maske deutlich höhere Verlustraten hat.« Verwendet das Kind eine Maske, sollte diese möglichst weich sein und sich dem Gesicht vollständig anpassen.

Eine gute Alternative zum Dosieraerosol seien außerdem Atemzug-gesteuerte Devices. Bei diesen wird der Sprühstoß automatisch ausgelöst, sobald inspiratorischer Sog vorhanden ist.

Inhalationssystem Hilfsmittel Altersgruppen
Kompressionsvernebler (NaCl) Mit Maske 0 bis 3 Jahre, ggf. bis 6 Jahre
Kompressionsvernebler (NaCl) Mit Mundstück Ab 3 Jahren
Dosieraerosol Mit Inhalierhilfe und Maske 0 bis 3 Jahre, ggf. bis 6 Jahre
Dosieraerosol Mit Inhalierhilfe mit Mundstück Ab 3 Jahren
Dosieraerosol Ohne Inhalierhilfe Ggf. ab 12 Jahren
Atemzug-gesteuerte Dosieraerosole Ab 6 Jahren
Pulverinhalatoren Ab 10 Jahren, ggf. ab 6 Jahren
Übersicht der Inhalationsgeräte und Altersgruppen, Quelle: »pDL Campus live« vom 2. Dezember 2024, Robert Jäschke
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