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Kritischer Trend

Kaiserschnitt – zwischen Wunsch und Risiko 

Immer mehr Kinder kommen per Kaiserschnitt zur Welt. Die medizinische Notwendigkeit dafür ist nicht immer gegeben und oft steckt der individuelle Wunsch der Mutter dahinter. Experten sehen den Trend kritisch.
AutorKontaktUlrike Viegener
Datum 26.05.2020  09:00 Uhr

Die Zahl der Kaiserschnittgeburten ist in den vergangenen Jahrzehnten massiv angestiegen. In Deutschland werden inzwischen rund 30 Prozent aller Kinder per Kaiserschnitt geholt. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich ziemlich weit vorne, und zwar in Europa auf dem vierten Platz. Der Großteil der Kaiserschnittgeburten ist nicht streng medizinisch indiziert. Zugenommen haben vor allem Geburten, bei denen Mediziner eine sogenannte relative Indikation für eine Sectio sehen wie bei einem hohen Geburtsgewicht des Kindes oder bei Mehrlingsschwangerschaften.

Von einer absoluten Indikation sprechen Ärzte, wenn das Leben oder die Gesundheit von Mutter oder Kind in Gefahr sind beispielsweise bei Querlage des Kindes, vorzeitiger Plazentalösung und Eklampsie. Laut der Leitlinie »Absolute und relative Indikationen zur Sectio caesarea« der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) besteht eine absolute Indikation bei weniger als 10 Prozent aller durchgeführten Schnittentbindungen.

Absolute Indikation Relative Indikation
Querlage des Kindes Beckenlage
Beckendeformitäten fetale Makrosomie (Geburtsgewicht über 4500 g)
Gebärmutterriss protrahierte Geburt (mehr als 18 Stunden bei Erstgebärenden, sonst 12 Stunden)
vorzeitige Plazentalösung Geburtsstillstand und mütterliche Erschöpfung
Eklampsie
Absolute und relative Indikationen für einen Kaiserschnitt

Der Wunsch, dem eigenen Kind den Stress der natürlichen Geburt zu ersparen, ist laut einer Umfrage der Barmer Krankenkasse der häufigste Grund für einen Wunschkaiserschnitt. Aber auch Ängste der Mütter, der natürlichen Entbindung nicht gewachsen zu sein, spielen eine Rolle. Solche Angstgefühle werden bisweilen als »weiche« relative Indikation bezeichnet mit nicht ganz scharfer Abgrenzung zum sogenannten Wunschkaiserschnitt. Die DGGG spricht in diesem Zusammenhang von »Gefälligkeitssectio«. Anzumerken ist, dass es auch Eltern gibt, die den Geburtstag ihres Kindes schlicht und einfach selbst bestimmen wollen.

Laut Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO ist eine Kaiserschnittrate bis zu 10 Prozent mit einer Abnahme der Sterblichkeit von Müttern und Neugeborenen verbunden. Das ist in etwa der Prozentsatz von Sectiogeburten, der sich bei medizinischer Indikationsstellung ergibt. Jenseits dieser Marke scheint die Nutzen-Risiko-Relation zu kippen. Der Nutzen nimmt nicht weiter zu. Mehr noch: Es spricht einiges dafür, dass bei einer nicht medizinisch indizierten Kaiserschnittgeburt die Risiken für Mutter und Kind überwiegen.

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