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Migräne

Kopfschmerzen die Stirn bieten

Eine Migräne ist ursächlich nicht heilbar. Die Erkrankung medikamentös gut einzustellen und einen gesunden Umgang mit ihr zu finden, ist für Patienten daher besonders wichtig. Das Apothekenpersonal kann beim Selbstmanagement eine große Hilfe sein.
Wiebke Gaaz
13.12.2023  08:00 Uhr

Therapie der Migräne-Attacke

Aus der Sicht der DMKG ist besonders hervorzuheben, dass jede Behandlung eines Patienten mit regelmäßigen Migräneattacken in ein therapeutisches Gesamtkonzept aus wirksamer Akutmedikation, gegebenenfalls Lebensstilveränderung sowie nicht medikamentösen Maßnahmen zur Migräneprophylaxe eingebunden werden sollte.

Für die meisten Patienten ist eine Akutmedikation, die bei Bedarf genommen wird, ausreichend. Dennoch gibt es hier einige Punkte zu beachten. Da viele Patienten, die unter Übelkeit leiden, ebenfalls eine verlangsamte Magen-Darm-Passage aufweisen, ist die Gabe von Motilitätsförderern wie Metoclopramid oder Domperidon sinnvoll. Sie reduzieren einerseits die Übelkeit, zum anderen wird das nachfolgende Schmerzmittel schneller aufgenommen.

Die Patienten sollten zur Behandlung von leichten und mittelstarken Migräneattacken zunächst ein Schmerzmittel in ausreichender Dosierung einnehmen, beispielsweise Acetylsalicylsäure (ASS) 1000 mg, möglichst als Brausetablette. Alternativ eignet sich Ibuprofen mit 400 mg oder in höherer Einzeldosis auf ärztliche Verschreibung. Bei Unverträglichkeit oder Kontraindikation kommt Paracetamol 1000 mg oder Metamizol 1000 mg zum Einsatz. Des Weiteren empfiehlt die S1-Leitlinie »Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne« Kombinationsanalgetika mit ASS 250 mg/265 mg plus Paracetamol 200mg/265 mg plus Coffein 50 mg/65 mg, von denen der Patient als Einzeldosis zwei Tabletten einnehmen sollte.

Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) und auch Triptane dürfen an maximal zehn Tagen im Monat eingenommen werden, und nicht länger als drei Tage in Folge. Andernfalls kann sich ein chronischer Medikamenten-induzierter Kopfschmerz entwickeln, was unbedingt zu vermeiden ist. Vermutet die PTA einen solchen, sollte sie dies ansprechen. Möglicherweise lässt sich ein Wirkstoff mit längerer Wirkdauer finden oder der Arzt kann eine medikamentöse Prophylaxe einleiten. Nicht selten scheuen sich Patienten aber auch, rechtzeitig mit einer wirksamen Dosis gegen die Schmerzen vorzugehen. Dies zu tun, ist aber sinnvoll, um nicht Gefahr zu laufen, ein Schmerzgedächtnis zu entwickeln.

Triptane sind die nächste Option, wenn klassische Schmerzmittel nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden. Von sieben Wirkstoffen stehen mittlerweile drei (Almotriptan 12,5 mg; Naratriptan 2,5 mg; Sumatriptan 50 mg) für die Selbstmedikation zur Verfügung. Rizatriptan 5 mg soll in Kürze ebenfalls aus der Rezeptpflicht entlassen werden. Wichtig: Ein Arzt sollte die Behandlung mit Triptanen einleiten. Diese wirken zu jedem Zeitpunkt der Attacke, aber umso effektiver, je früher sie eingenommen werden. Allerdings sollte eine eventuell auftretende Aura abgewartet werden.

Triptane sind Agonisten am Serotonin-5-HT1B/1D-Rezeptor und vermitteln dadurch eine Kontraktion der erweiterten Gefäße im Gehirn. Daher sollten Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder wenn sie gleichzeitig Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) einnehmen, an einen Arzt verwiesen werden. Patienten unter 18 Jahren und über 65 Jahren dürfen generell nicht mit Triptanen in der Selbstmedikation behandelt werden.

Die Substanzen wirken unterschiedlich schnell und lange. Wünscht der Patient eine schnelle Linderung bei starken, kurzen Attacken, eignen sich Almotriptan und Sumatriptan (Wirkeintritt nach 45 bis 60 Minuten). Rizatriptan wirkt schon nach 30 Minuten. Bei längeren Attacken ist Naratriptan die bessere Wahl, allerdings kann es bis zu vier Stunden bis zum Wirkeintritt dauern. Grundsätzlich darf ein Triptan einmal am Tag erneut genommen werden, um einen Wiederkehrkopfschmerz zu behandeln. Zwischen der ersten und der zweiten Dosis sollten allerdings mindestens zwei Stunden vergehen, bei Naratriptan besser vier Stunden. Beruhigend für die Patienten: Damit wird die Attacke nicht verlängert oder aufgeschoben.

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