Kosten in der Apotheke |
Anhand der Kostenstruktur kann die Frage beantwortet werden, wie viel Umsatz und wie viele Kunden mindestens erforderlich sind, damit alle betrieblichen Kosten gedeckt sind. Beispiel: In der Muster-Apotheke beträgt der durchschnittliche Umsatz je Kunde 50 Euro. Bei einem durchschnittlichen Wareneinsatz von 75 Prozent (37,50 Euro) ergibt sich ein Rohertrag von 12,50 Euro je Kunde. Die Kosten für Personal, Miete, Werbung usw. betragen 30.000 Euro pro Monat, bei 24 Öffnungstagen daher 1.250 Euro pro Tag. Zur Deckung aller Kosten benötigt die Apotheke daher durchschnittlich 100 Kunden pro Tag (1.250 Euro : 12,50 Euro). Der Mindestumsatz beträgt somit 5.000 Euro pro Tag (100 Kunden x 50 Euro) beziehungsweise 120.000 Euro pro Monat (5.000 Euro x 24 Tage) beziehungsweise 1.440.000 Euro pro Jahr (120.000 x 12 Monate). Ein Gewinn wird in diesem Fall allerdings noch nicht erzielt. Bei bestehenden Darlehen müssten zusätzlich auch noch die Tilgungsleistungen erwirtschaftet werden. Der Mindestumsatz und die Kundenzahl sind sehr anschauliche und praktikable Größen zur laufenden und zeitnahen Überwachung der Geschäftsentwicklung.
Durch eine jährliche Kostenplanung lassen sich zu Beginn jedes Jahres die angestrebten Umsätze, Kosten und Gewinne für die kommenden zwölf Monate als Zielgröße festlegen. So erkennt der Apotheker, ob diese Ziele tatsächlich erreicht wurden.
Kostenplanungen und Kostenanalysen lohnen sich fast immer, da jede Kostensenkung unmittelbar den Gewinn der Apotheke erhöht. Viele Einsparungen wirken zudem nicht nur einmal, sondern auch in den Folgejahren, so dass sich der Vorteil über die Jahre vervielfältigt. Die erforderliche Zeit ist daher meist sehr sinnvoll investiert.
1. Analyse der Kostenarten
2. Zeitvergleich (mit BWA)
3. Branchenvergleich (mit Branchenkennzahlen)
4. Jährliche Kostenplanung für 12 Monate