Länger leben, aber gesund |
Das Erbgut des Menschen altert mit den Jahren. Manche Maßnahmen könnten dem entgegenwirken. / © Adobe Stock/freshidea
Ewig zu leben, ist ein uralter Menschheitstraum. Heute suchen Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen nach Methoden, die die gesunde menschliche Lebensspanne verlängern könnten. Der daraus entstandene Longevity-Trend hat seinen Ursprung in den USA und breitet sich nun in Europa zunehmend aus. Die Anhänger wollen ihre geistige und körperliche Fitness bis ins hohe Alter erhalten und möglichst viele Lebensjahre dazugewinnen. Ihre Gegner sind dabei die natürlichen biologischen Alterungsprozesse im Körper. Um den altersbedingten Verfall aufzuhalten, werden Änderungen der Lebensweise, aber auch Wirkstoffe empfohlen.
In einigen Modellorganismen wirkte eine verringerte Nahrungsaufnahme lebensverlängernd. Eine Kalorienrestriktion lässt sich durch verschiedene Fastenmethoden erreichen. Es gibt sowohl kurzfristige als auch langfristige Fastenansätze sowie Maßnahmen, die das Fasten imitieren. Ein Ziel ist es, den Körper in einen Zustand der Ketose zu versetzen, damit er Fettsäuren zur Energiegewinnung nutzt. Das regt die Fettverbrennung an und setzt gesundheitsfördernde Mechanismen in Gang.
Kalorienrestriktion kann auch Sirtuine aktivieren, die als »Langlebigkeitsenzyme« eine zentrale Rolle bei der Reparatur von Zellschäden und der Autophagie spielen. Die Autophagie, also das zelluläre »Recycling«, nimmt mit dem Alter ab. Bei einer Kalorienrestriktion wird auch der Wachstumsfaktor IGF1 (Insulin-like Growth Factor 1) reduziert und das verlangsamt das Zellwachstum. Im Alter steigt das Risiko, dass bei der Zellteilung Schäden am Erbgut entstehen. Auch können sich Zellen nicht unbegrenzt oft teilen. Die AMP-aktivierte Proteinkinase (AMPK) wird stimuliert, die den Energiehaushalt reguliert. Sie unterdrückt das Zellwachstum, indem sie den mTOR-Signalweg hemmt. Dieser spielt für das Anti-Aging eine zentrale Rolle und reguliert Prozesse wie Zellwachstum und -stoffwechsel in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Nährstoffen.