Lauterbach bleibt bei Reformplänen |
10.10.2024 10:30 Uhr |
Lauterbachs Vorstellung von Telepharmazie, bei der ein Apotheker per Fernberatung in eine apothekerlose Abgabestelle zugeschaltet werden kann, stelle keine Innovation dar, sondern eine Schwächung des Apothekerberufs. Es sei ein Täuschungsmanöver, wenn der Minister argumentiere, dass er die Apothekerschaft damit vor der »Amazonisierung« schützen wolle. Denn: »Warum unterstützen ausländische Versender ein Gesetz, das die Apotheken vor Ort vor dem Versand schützen soll?«, fragte die ABDA-Präsidentin.
Echte Telepharmazie »aus unseren Apotheken vor Ort« gebe es schon längst – und sie diene den Menschen, weil diejenigen, die nicht in die Apotheke kommen können, fernmündlich beraten würden.
Der Staat müsse dafür sorgen, dass die Apotheken ihren gesetzlichen Auftrag weiter ausführen können, und zwar wirtschaftlich rentabel und »mit Luft zum Atmen»«. Die Apothekerschaft habe zahlreiche Ideen vorgelegt, wie man besser und gezielter honorieren könne. »Das Argument, dass es im GKV-System schlichtweg kein Geld für ein höheres Apothekenhonorar gebe, hat keinen Bestand«, konstatierte Overwiening und schlug vor, zum Beispiel bei den Verwaltungskosten der Krankenkassen oder Fahrtkosten für Patienten anzusetzen, die beide jeweils deutlich höher liegen als die Ausgaben für die Apotheken.
Overwiening wehrte sich auch gegen Vorwürfe des Ministeriums, Modernisierung und Reformen grundsätzlich negativ gegenüberzustehen. Neben dem bereits vorgelegten Katalog sollen demnächst neue Ergebnisse einer Arbeitsgruppe über die »Apotheke der Zukunft« öffentlich werden.
Der Weg zum Erfolg werde ein Marathon, stimmte die ABDA-Präsidentin die Apothekerschaft ein. Doch niemand gehe diesen Weg alleine: »Wenn wir uns gegenseitig Kraft geben, schaffen wir, ausdauernd weiterzulaufen.«