Legionellen – Gefahr aus dem Duschkopf |
Zwei verschiedene Erkrankungen durch Legionellen sind bekannt: die Legionärskrankheit (mit Pneumonie) und das Pontiac-Fieber, eine grippeähnliche Erkrankung. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher nur in einem Fall beschrieben.
Die Legionärskrankheit ist eine schwere Form der Lungenentzündung (Legionellen-Pneumonie), die sich klinisch nicht von anderen Formen unterscheidet. Verwirrtheit, Abdominalschmerzen oder Durchfälle können auftreten. Viel seltener ist die (Mikro-)Aspiration von kontaminiertem Wasser, das versehentlich in die Luftröhre statt in die Speiseröhre gelangt. Magensäure hingegen tötet die Erreger ab. Ansteckungen geschehen überwiegend daheim oder im beruflichen Umfeld, aber auch auf Reisen etwa im Hotel oder im Krankenhaus und Pflegeheim. Laut RKI treten die meisten Erkrankungen vereinzelt und vermutlich durch den Kontakt mit kontaminiertem Trinkwasser auf.
Von der Legionärskrankheit betroffen sind vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes oder chronischen Herz-/Lungenerkrankungen, Raucher und ältere Menschen. Tödlich verläuft die Legionärskrankheit bei etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten. Eine Lungenentzündung durch Legionellen muss laut RKI immer mit wirksamen Antibiotika und meistens im Krankenhaus behandelt werden.
Beim Pontiac-Fieber handelt es sich quasi um einen milden Verlauf der Legionärskrankheit, es ist ein akuter fiebriger Infekt ohne Lungenentzündung. Häufige Symptome sind Kopf- und Gliederschmerzen, Thoraxschmerzen und ein trockener Husten. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, ohne Antibiotika. Die Patienten erholen sich in der Regel innerhalb weniger Tage. Todesfälle sind nicht bekannt.
PTA-Forum hat bei Benedikt Schaefer vom Umweltbundesamt (UBA) und Hanna Wippermann vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) Sicherheitsmaßnahmen erfragt, wie man einer massenhaften Legionellenvermehrung zu Hause am besten vorbeugt.