Beim sogenannten Basenfasten wird vorübergehend vollkommen auf säurebildende Lebensmittel verzichtet. Der Speiseplan besteht aus 80 Prozent Gemüse und 20 Prozent Obst. Durch die kalorienarme, faserreiche Kost – nicht durch den Baseneffekt – kann es zu Gewichtsabnahme, Blähungen und Durchfall kommen. Da beim Basenfasten keine Eiweißlieferanten wie Getreide, Hülsenfrüchte oder Tierisches gegessen werden, sollte es nicht länger als zwei Wochen am Stück durchgeführt werden. Es kann vielmehr als Einstieg in eine pflanzenbetonte Vollwerternährung verstanden werden.
Und was ist mit Basensupplementen? Unabhängige Studien zu ihrer Wirkung sucht man vergebens; die Verbraucherzentralen halten sie für überflüssig, da es keine bewiesene Wirkung gibt. Basische Nahrungsergänzungsmittel wie organische Calcium-, Magnesium-, Kalium- oder Zinkverbindungen sollten daher möglichst kurzfristig empfohlen werden. Einzig für Zink, das als Cofaktor des Enzyms Carboanhydrase in der Gleichgewichtsreaktion zwischen Kohlensäure und Kohlendioxid benötigt wird, gibt es in der EU einen Health-Claim: »Trägt zu einem normalen Säure-Basen-Stoffwechsel bei.« Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion sind Basenprodukte kontraindiziert.
Abzuraten ist von basischen Voll- und Fußbädern, Peelings oder Strümpfen, die damit werben, den Organismus bei der Ausleitung von Säuren über die Haut zu unterstützen. Dafür fehlt Evidenz, außerdem kann der Säureschutzmantel der Haut angegriffen werden.
Teststreifen zur Bestimmung des Urin-pH-Wertes liefern lediglich einen Überblick, wie man sich kürzlich ernährt hat: Ein saurer Urin-pH-Wert spricht für Lebensmittel wie Fleisch, Käse oder Brot. Ist der Urin-pH-Wert dagegen alkalisch, wurden eher pflanzliche Produkte verzehrt. Auf pH-Werte im Körpergewebe oder Blut lassen sich mit der Messung keine Rückschlüsse ziehen. Ein dauerhaft saures Urin-Milieu kann jedoch die Entstehung von bestimmten Harnsäuresteinen begünstigen, während andere Steine es eher alkalisch mögen. In beiden Fällen können regelmäßige Urinkontrollen und eine Ernährungsanpassung Sinn machen.
Beißen wir in eine Zitrone, so sind es die Protonen der enthaltenen Zitronen- und Ascorbinsäure, die auf der Zunge sauer schmecken. Zitrusfrüchte enthalten aber deutlich mehr Salze dieser Säuren, beispielsweise Magnesium- oder Kaliumcitrat. Deren organische Anionen, die sich auch in anderen Obstsorten und Gemüse finden, machen dabei den basischen Effekt aus. Da die Kationen, also Mg2+, Ca2+ oder K+, leichter messbar sind, werden sie aber umgangssprachlich als basische Mineralien bezeichnet.