Manipulation entlarven |
Dem Gesprächspartner wird gezielt Angst gemacht, um sein Verhalten zu beeinflussen. Beispiel: »Beim letzten Mal ist der Chef bei solchen Vorschlägen extrem wütend geworden«. Durch diese Aussage soll verhindert werden, dass ein Kollege eine Idee präsentiert, die für den Manipulierenden nachteilig sein könnte. Oder es wird versucht, den Gesprächspartner durch abwertende Aussagen unter Druck zu setzen. Beispiel: »Wenn Sie diese Aufgabe nicht in der geplanten Zeit erledigen können, dann sind Sie für diesen Job wohl nicht geeignet«.
Manche Menschen treten ganz bewusst besonders laut und aggressiv auf. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass ihre Wünsche bei einem dominanten Auftreten immer besonders schnell erfüllt werden, weil die meisten Gesprächspartner eine weitere Auseinandersetzung oder eine Eskalation vermeiden möchten.
Wer falsche, unvollständige oder einseitige Informationen verbreitet, kann die Meinungen und Handlungen anderer Personen gezielt beeinflussen. Beispiel: Dem Gesprächspartner wird »im Vertrauen« berichtet, wie schlecht seine Kollegen und Chefs angeblich über ihn reden, um den Betreffenden damit zu einer Kündigung zu bewegen.
Je öfter eine Aussage wiederholt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Aussage als richtig akzeptiert wird. Die täglichen Werbespots im Radio und im Fernsehen sind ein gutes Beispiel für diese Art der Manipulation. Kein Anbieter würde auf die Idee kommen, einen Werbespot für sein Produkt nur ein einziges Mal zu senden. Erst durch die ständige Wiederholung der Werbeaussagen entsteht beim Zuschauer der Wunsch, das beworbene Produkt schließlich zu kaufen. Die anschließende Kaufentscheidung wird durch die Vermutung gestützt, dass ein dauerhaft beworbenes Produkt qualitativ gut sein muss.
Auch durch die Art der Fragestellung können andere Menschen manipuliert werden. Statt zu fragen: »Können Sie in der kommenden Woche eine zusätzliche Aufgabe übernehmen?« wird gefragt: »Welche der beiden Aufgaben können Sie in der kommenden Woche zusätzlich übernehmen: A oder B?« Dabei ist eine Aufgabe oft so unattraktiv, dass dem Fragenden vorab klar ist, für welche der beiden Aufgaben sich der Gefragte entscheiden wird. Bei dieser Fragestellung geht es nicht mehr darum, ob der Gefragte überhaupt eine zusätzliche Aufgabe übernehmen kann, sondern nur noch darum, welche der beiden Aufgaben er übernimmt. Dadurch fällt es schwerer, die zusätzliche Aufgabe völlig abzulehnen. Der Gefragte hat durch die Wahlmöglichkeit sogar noch das Gefühl, eine eigene Entscheidung zu treffen.