PTA-Forum online
Die beste Wirkung erzielen

Medikamente im richtigen Takt

Der Zeitpunkt, wann ein Medikament eingenommen oder angewendet wird, kann maßgeblich darüber entscheiden, wie gut es wirkt und wie es vertragen wird. Dabei geht es nicht nur um die Frage, ob vor, zum oder nach dem Essen. Auch der circadiane Rhythmus eines Patienten rückt zunehmend in den Fokus der Therapie.
Nicole Schuster
04.11.2024  08:30 Uhr

Im Rhythmus bleiben

Für eine optimale Wirkung kann auch die Tageszeit eine Rolle spielen. Die innere Uhr steuert den circadianen Rhythmus vieler Körperfunktionen einschließlich des Hormonhaushalts und der Stoffwechselvorgänge und beeinflusst somit auch die Wirkung von Arzneimitteln. Die Chrono-Pharmakologie untersucht diese Zusammenhänge, um die Medikamentenwirkung zu optimieren. Ein Beispiel für Arzneimittel, bei denen der circadiane Rhythmus eine Rolle spielt, sind Pharmazeutika, die den Cortisolspiegel beeinflussen. Die Konzentration von Cortisol ist morgens am höchsten und nimmt im Laufe des Tages ab. Das hat zur Folge, dass Medikamente wie Glucocorticoide am besten morgens eingenommen werden, um die Wirkung zu verbessern und Nebenwirkungen zu reduzieren.

Der Blutdruck folgt ebenfalls einem circadianen Muster. Er steigt am Morgen an und fällt in der Nacht ab. Bei der Behandlung von Bluthochdruck hat sich in der »Hygia Chronotherapy Trial« aus 2019 die abendliche Einnahme von Antihypertensiva als vorteilhaft erwiesen. Die Medikamente wirken demnach effektiver, wenn sie den nächtlichen Blutdruckabfall verstärken und den Morgenanstieg abmildern. Das wirkte sich laut der Studie sogar positiv auf das kardiovaskuläre Risiko der Patienten aus. In der TIME-Studie aus 2022 traten jedoch Herzinfarkte, Schlaganfälle und vaskulär bedingte Todesfälle gleich oft bei morgendlicher und abendlicher Einnahme auf. Allerdings vergaßen Patienten die Einnahme am Abend öfter. Am besten nehmen Menschen mit Bluthochdruck ihre Antihypertensiva immer zu einer bestimmten Zeit ein, die ihnen am besten passt.

Statine, die zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt werden, sind ein weiteres Beispiel für eine Arzneimittelklasse, bei der der Einnahmezeitpunkt zu beachten ist. Cholesterol wird hauptsächlich nachts synthetisiert, daher kann die abendliche Einnahme von Statinen die Wirkung dieser Medikamente verstärken. Das gilt insbesondere für Statine mit einer eher kurzen Halbwertszeit wie Simvastatin.

Bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis kann es ebenfalls sinnvoll sein, die Tageszeit bei der Medikamenten-Einnahme zu beachten. Typischerweise leiden Betroffene morgens unter einer ausgeprägten Steifheit, die etwa eine Stunde oder länger anhält, bevor die Gelenke wieder beweglich sind. Um diese Morgensteifigkeit zu verhindern, ist es ratsam, entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac oder Naproxen bereits am Abend oder am sehr frühen Morgen einzunehmen.

Auch die Lungenfunktion unterliegt einem tageszeitlichen Rhythmus. Das ist besonders für Menschen mit Asthma von Bedeutung. Nachts und in den frühen Morgenstunden sind die Schleimhäute der Atemwege besonders empfindlich gegenüber Reizen, die Asthmaanfälle auslösen können. Verengte Bronchien und Atembeschwerden können die Folge sein. Daher ist es ratsam, Medikamente zur Anfallsvorbeugung wie Montelukast abends einzunehmen, damit die Wirkstoffe über Nacht wirken und asthmatischen Beschwerden am Morgen vorbeugen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa