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ADHS

Mehr als nur zappelig

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten psychischen Störungen im Kinder- und Jugendalter. Von einer Therapie profitieren Betroffene ein Leben lang.
Anna Carolin Antropov
29.01.2021  14:00 Uhr

Bedenken nehmen

Pharmakologisch werden zwei Substanzklassen eingesetzt: Stimulanzien wie Methylphenidat, Amphetamin oder Dexamfetamin sowie die Nicht-Stimulanzien Atomoxetin und Guanfacin. Psychostimulanzien heben die Stimmung, vermindern Müdigkeit und steigern die Leistungsfähigkeit. Leider bringen sie ein hohes Missbrauchspotenzial mit sich, was viele Betroffene oder Eltern zunächst ängstigt. Methylphenidat (zum Beispiel in Ritalin®, Medikinet®) ist ihr bekanntester Vertreter und in der Regel die erste Wahl. Es greift je nach Dosis in die Freisetzung verschiedener Neurotransmitter wie Noradrenalin, Serotonin und Dopamin ein.

Auf den ersten Blick wirkt es widersprüchlich, unruhige Kinder mit einem Stimulans zu behandeln. Doch in niedriger, oraler Dosierung erhöhen sie unter anderem die Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt gerade nur so viel, dass hemmende Autorezeptoren verstärkt stimuliert werden. Unter dem Strich reduzieren sie damit die Dopamin-Freisetzung. Dieser Effekt verbessert bei ADHS das impulsive Verhalten, reduziert die Unruhe und unterstützt Problemlösendes Denken. Durch die Freisetzung von Noradrenalin verstärken Stimulanzien außerdem die Wirkung des Sympathikus, sodass häufig Nebenwirkungen wie Blutdrucksteigerung, Herzrasen, Appetitmangel und Gewichtsabnahme auftreten.

Erst eine missbräuchlich hohe und/oder parenterale Dosis führt zum Kick, indem die Dopamin-Freisetzung um das 50- bis 100-Fache ansteigt. Selbst bei geschnupftem Methylphenidat fluten so rasch große Mengen im Gehirn an. Es wird deshalb auch als »Kinderkoks« bezeichnet. Mehr als bei anderen Wirkstoffen gilt also, dass die Dosis darüber entscheidet, ob es Heilmittel oder Gift ist. Etwa 80 bis 85 Prozent der Patienten sprechen auf die Therapie mit Stimulanzien an und profitieren. Bei entsprechender Indikation überwiegen die Vorteile ganz klar gegenüber einer unterlassenen Therapie.

Da Methylphenidat nur kurz wirkt, wird es üblicherweise morgens und mittags eingenommen. Bei retardierten Kapseln genügt hingegen eine einmal tägliche Gabe. Sie geben die halbe Dosis sofort und die andere Hälfte nach etwa vier Stunden frei. Das vereinfacht nicht nur die Therapie, sondern schenkt auch Diskretion, da die Tabletteneinnahme in der Schule entfällt. Bei Therapieversagen oder Nebenwirkungen von Methlyphenidat können Ärzte auf Amphetamin sowie Dexamfetamin (zum Beispiel Attentin®) ausweichen.

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