Migräne immer besser behandelbar |
Verena Schmidt |
21.10.2025 08:00 Uhr |
Die Leitlinienautoren empfehlen bei akuten Migräneattacken und zur Prophylaxe darüber hinaus auch nicht medikamentöse Therapieoptionen: die Remote Electrical Neuromodulation (REN) – hier werden durch schmerzfreie elektrische Impulse am Oberarm die körpereigenen Mechanismen zur Schmerzkontrolle aktiviert – und die externe transkutane Stimulation des Nervus trigeminus. Beide Verfahren seien bisher aber keine Kassenleistung und die Kosten nicht unerheblich, so die DGN. Laut Leitlinie gibt es auch Hinweise auf eine Wirkung der Akupunktur bei der Behandlung des akuten Migräneanfalls; die Qualität der vorliegenden Studien ließe jedoch keine eindeutige Empfehlung zu.
»Eine wirksame und kostengünstige Möglichkeit der Anfallsprophylaxe ist Ausdauersport«, betont Professor Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN. Auch Kraftsport, Entspannungsübungen, Biorhythmushygiene bezüglich Schlaf und Mahlzeiten sowie Methoden der Stressbewältigung können helfen, Migräneattacken zu vermeiden. Leider würden diese Empfehlungen jedoch allzu oft nicht umgesetzt.
»Viele Betroffene wünschen sich zwar eine nicht medikamentöse Therapie, finden jedoch nicht die Zeit, Basismaßnahmen wie Entspannungstechniken und Ausdauersport regelmäßig zu praktizieren. Die Einnahme eines Medikaments scheint bequemer, insbesondere, wenn es gut vertragen wird. Was aber dabei nicht bedacht wird, ist, dass durch die Kombination von nicht medikamentösen und medikamentösen Verfahren ein besserer Therapieeffekt erreicht wird als mit einem allein. Sportliche Betätigung sollte daher ein ‚Muss‘ für alle Migränepatientinnen und -patienten sein.«