Mit den Mücken kommen die Viren |
Gegen andere Arboviren gibt es derzeit keine verfügbaren Impfstoffe. Am weitesten ist man mit einer Vakzine gegen Chikungunya-Viren vorangekommen, die sich derzeit in der klinischen Phase III befindet. Gegen West-Nil- und Zika-Viren sind laut Schmidt-Chanasit in den nächsten Jahren keine Impfstoffe zu erwarten. Er bezeichnete das Chikungunya-Fieber als »schwerwiegendes Public-Health-Problem«. Denn bei bis zu 40 Prozent der Infizierten folgt auf die akute fieberige Infektion eine chronische Arthritis, die über Monate anhalten kann. In Ermangelung einer vorbeugenden Impfung beziehungsweise Antivirustatika ist nur eine symptomatische Therapie des Chikungunya-Fiebers möglich.
Aktuell ist das Virus in Asien und Südamerika stark verbreitet, seit 2007 gibt es auch in südeuropäischen Ländern immer wieder Infektionsherde – etwa in Italien, mit Ausbrüchen von mehreren Hundert nachgewiesenen Fällen. Auch nicht beruhigend: Vor wenigen Jahren ist eine neue Variante identifiziert worden, die Mutationen aufweist, die eine bessere Adaptation an die Gelbfiebermücke ermöglichen.
Jeder einzelne kann dazu beitragen, die Verbreitung der Viren hierzulande möglichst zu verhindern, appellierte Schmidt-Chanasit an den Präventionswillen des Auditoriums. Wer im Sommer aus einem Endemiegebiet zurückkehrt oder hierzulande in einer Region lebt, in der Tigermücken verbreitet sind (wie um Heidelberg, Freiburg oder Berlin), sollte auch nach der Rückkehr noch für mindestens zwei Wochen konsequenten Mückenschutz mit Repellentien betreiben.
Folgende Regeln sind beim Auftragen eines Repellents etwa mit Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin zu beachten: