Die Zeit ist dabei einer der Hauptfaktoren, die über den Schweregrad der Schäden entscheiden. Wird der Schlaganfall sofort erkannt und rasch die passende Behandlung eingeleitet, stehen die Chancen auf Heilung gut. »Time is brain«, also »Zeit ist Hirn«, lautet das Schlagwort. Bei einem Schlaganfall sterben minütlich Millionen Nervenzellen im Gehirn ab. Je nach Ort der Schädigung funktionieren dann bestimmte Körperaufgaben nicht mehr, etwa Armbewegungen, Laufen oder Sprechen. »Der Kardinalfehler von Betroffenen und Angehörigen ist es, bis zum Absetzen des Notrufes zu lange zu warten, nach dem Motto ,Schlafen wir erst einmal eine Nacht darüber, vielleicht sieht es morgen schon besser ausʽ. Das ist völlig falsch, lieber einmal zu viel als einmal zu spät sofort den Notarzt wegen Verdachts auf Schlaganfall rufen«, sagt Cox.
Denn nur in der ersten Stunden nach dem Ereignis können durch den Schlaganfall gebildete Blutgerinnsel mit einer Lysetherapie aufgelöst und die Blutzufuhr und damit Versorgung der Nervenzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen wiederhergestellt werden. Ist das Hauptgefäß durch ein Gerinnsel verschlossen, wird der Thrombus durch eine Thrombektomie über einen Katheterdraht chirurgisch entfernt. Beide Verfahren tragen entscheidend zur Erholung des Patienten bei. »Wird der erste Schlaganfall früh erkannt und medizinisch optimal behandelt, sinkt das Risiko für einen zweiten um 80 Prozent«, so Cox.
Mit dem FAST-Schnelltest lassen sich für Laien die typischen Symptome eines Schlaganfalls erkennen:
Der Ratgeber, den Cox vor allem für Angehörige geschrieben hat, erklärt Ursachen und Folgen eines Schlaganfalls und was eine moderne Neurorehabilitation leisten kann. Ausführlich bespricht er für Angehörige therapeutische Übungen mit Bebilderung zur Wiedererlangung sämtlicher Funktionen, die sie leicht mit den Betroffenen zur Unterstützung der professionellen Rehabilitation durchführen können: Wie kann eine Halbseitenschwäche, können Wahrnehmungsstörungen ausgeglichen werden, wie wird die Rumpfstabilität wiedererlangt, das Gehen wieder richtig gelernt, Störungen im Bereich des Schluckens, der Sprache, des Sprechens und der Kognition behandelt, wie mit Schlafstörungen, Depressionen und Ängsten umgegangen? Zudem erhalten die Angehörigen praktische Alltagstipps zu Lagerung und Transfer, zu Hilfsmitteln und anderen unterstützenden Maßnahmen wie Notfallmelder und Wohnraumanpassung.