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Bei Opioid-Überdosierung

Naloxon-Nasenspray kann Leben retten

Die Zahl der Drogentoten ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2022 waren es 1990 Menschen. Oft stehen Überdosierungen von Heroin und anderen Opioiden hinter den Todesfällen. Dabei gibt es ein Notfallmedikament.
Juliane Brüggen
12.02.2024  14:00 Uhr

Zu wenig Naloxon in der Zielgruppe

Die aktuelle Versorgungssituation lässt jedoch zu wünschen übrig. Von den etwa 165.000 Opioidabhängigen in Deutschland sind laut Fleißner etwa 3000 bis 4000 Menschen mit Take-Home-Naloxon versorgt – nimmt man die dazu laufenden Projekte zusammen. Das entspricht einem Anteil von etwa 2 Prozent. Erstrebenswert sei aber ein Anteil von 20 bis 30 Prozent. Wo hakt es also noch? »Ich denke, das ist eine Kombination aus verschiedenen Hürden«, sagt Fleißner. Die Zielgruppe von dem Nasenspray zu überzeugen, sei kein Selbstläufer. »Häufig wird von Negativerfahrungen berichtet, wenn Personen Naloxon bereits intramuskulär oder intravenös bekommen haben, und von der Überdosierungssituation in einen schweren Entzug gekommen sind.« Beim Nasenspray seien die Entzugssymptome meist nicht so stark ausgeprägt.

Auch bei Ärzten muss Überzeugungsarbeit geleistet werden. »Mir begegnet viel Skepsis von Seiten der Ärzteschaft und tendenziell auch Unsicherheit bezüglich der Verschreibung. Dabei ist das eigentlich geregelt«, berichtet der Sozialarbeiter. Da das Naloxon-Nasenspray verschreibungspflichtig ist, wird ein Rezept benötigt. Zugelassen ist es als Notfalltherapie für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren bei bekannter oder vermuteter Opioid-Überdosierung, die sich als Atemdepression und/oder Depression des Zentralnervensystems (ZNS) zeigt.

Wichtig ist, dass eine Schulung stattgefunden hat, wie und in welchen Fällen das Nasenspray anzuwenden ist – was aber nicht zum Hindernis werden sollte. »Die Schulungen, die wir anbieten, weil wir es für sinnvoll halten, können zwischen 15 und 90 Minuten dauern, ich denke aber, eine Aufklärung von drei bis fünf Minuten ist ausreichend, um die Verschreibung zu erfüllen.« Auch eine Erstattung ist möglich: »Jeder, der eine diagnostizierte Opiatabhängigkeit hat, kann das Nasenspray zulasten der Kasse verschrieben bekommen«, erklärt Fleißner. Dass die Vergabe von Naloxon zu Mehrkonsum anrege oder Personen risikoreicher konsumierten, sei wissenschaftlich nicht bewiesen, der Konsum verändere sich dadurch nicht.

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