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Mehr Schein als Wirkung

Nutzen von Heilpilzen unklar

Die Liste an Wirkversprechen durch den Einsatz von Heilpilzen ist lang. Doch die sogenannten Vitalpilze sind nur unzureichend untersucht. Mängel in der Deklaration und Verunreinigungen sind weitere Probleme.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 06.02.2023  10:30 Uhr

Lückenhafte Datenlage

Von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt es für Vitalpilze keine zugelassenen gesundheitsbezogenen Werbeaussagen. Mögliche Heilwirkungen leiten die Hersteller meist aus der traditionellen Medizin Asiens ab. Allerdings werden im Ayurveda oder in der TCM die Pilze individuell für einen Patienten zusammengestellt. Mit den aktuellen NEM hingegen werden allen Patienten dieselben Pilzbestandteile, Extrakte oder Pilzpulver verabreicht. Das »one-size-fits-all«-Kapselprodukt hat wenig mit der ursprünglichen Anwendung zu tun.

Eine Zielgruppe für Vitalpilze sind Krebspatienten. Die Produkte sollen auch bei Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Rheuma, Depressionen, Impotenz oder Allergien helfen. Die Evidenz für die Wirksamkeit von getrockneten Pilzen und Extrakten aus Pilzen ist jedoch dünn. Ein Beispiel ist der Glänzende Lackporling. G. lucidum ist als Ling Zhi oder Reishi bekannt. Ob G. lucidum allerdings tatsächlich der Reishi-Pilz ist, dem man seit 4000 Jahren magische Kräfte zuschreibt, ist unklar. Einzelne Humanstudien zeigen zwar günstige Effekte von bestimmten Extrakten oder extrahierten Fraktionen etwa auf den Blutdruck, die Serumcholesterinwerte oder die Blutglukosewerte von Diabetikern. Laut einem Cochrane-Review aus 2015 stützen die Ergebnisse aus einer kleinen Anzahl randomisierter kontrollierter Studien jedoch nicht, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes kardiovaskuläre Risikofaktoren mit G. lucidum behandeln sollten. In einem Cochrane-Review aus 2016 fanden Jin et al. keine Evidenz für die Anwendung bei Krebs. Es bleibe laut den Autoren ungewiss, ob G. lucidum dazu beitrage, das Überleben bei Krebs zu verlängern.

Der Schiefe Schillerporling wird als Chaga in der Volksmedizin gegen verschiedene Krankheiten, darunter Krebs, eingesetzt. Postulierte Wirkungen konnten an Zellkulturen und im Tierversuch zwar gezeigt werden, klinische Studien, die die mutmaßlichen Wirkungen belegen, liegen jedoch nicht vor. Pilze könnten sich auf die intestinale Mikrobiota positiv auswirken. Die im Darm vorhandenen Mikroorganismen beeinflussen unter anderem das Verdauungs- und das Immunsystem. Unverdauliche Polysaccharide aus Pilzen könnten als Präbiotika das Wachstum gesundheitsförderlicher Darmbakterien stimulieren. Bisher ist die Regulierung der Mikrobiota durch Pilze aber noch unzureichend erforscht. 

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