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Lip- und Lymphödem

Ödem nicht gleich Ödem 

Lymphödem, Lipödem oder doch Adipositas? Eine genaue Abgrenzung ist wichtig für die Behandlung. Während das Lymphödem gut auf eine Kompressionstherapie anspricht, hilft beim fortgeschrittenen Lipödem nur eine Liposuktion.
Carina Steyer
03.05.2021  12:30 Uhr

Starke Schwellung der Extremitäten und chronischer Verlauf: eine Beschreibung, die sowohl auf das Lip- als auch auf das Lymphödem zutrifft. Die Ursachen der beiden Erkrankungen sind jedoch grundverschieden. In Deutschland sind Lymphödeme meist die Folge einer Lymphknotenoperation und/oder Bestrahlung aufgrund einer Krebserkrankung. Die Behandlung hat das Lymphsystem so stark geschädigt, dass es anfallende Gewebsflüssigkeit nicht mehr richtig aus dem Zellzwischenraum abtransportieren kann. Auch schwere Traumata, bei denen Lymphbahnen zerreißen, rezidivierende Lymphbahnen- oder Lymphknotenentzündungen sowie Filarieninfektionen kommen als Auslöser infrage, sind aber hierzulande wesentlich seltener.

Wird ein Lymphödem im Laufe des Lebens durch Krankheit oder Verletzung erworben, sprechen Mediziner von einem sekundären Lymphödem. Davon abzugrenzen sind die primären Lymphödeme, denen meist eine spontan aufgetretene Fehlbildung des Lymphgefäßsystems zugrundeliegt. Nur ein geringer Teil kann auf einen vererbbaren Gendefekt zurückgeführt werden.

Grundsätzlich können sich Lymphödeme überall am Körper bilden, auch innere Organe oder Körperhöhlen können betroffen sein. Am häufigsten manifestiert sich das Lymphödem jedoch an den Extremitäten. Welche das sind und ob eine oder beide Körperhälften betroffen sind, hängt von der auslösenden Ursache ab.

Fett, falsch verteilt 

Das Lipödem ist eine vererbbare Fettverteilungsstörung, bei der es zu einer krankhaften Vermehrung und Vergrößerung der Fettzellen im Unterhautfettgewebe kommt. Das Bindegewebe verändert sich und die Durchlässigkeit der Kapillaren nimmt zu. Dadurch gelangt vermehrt Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem in das umliegende Gewebe, was zu Spannungsgefühlen, Druck- und Berührungsempfindlichkeit sowie Schmerzen führt.

Typisch für das Lipödem ist das symmetrische Auftreten an beiden Beinen. Ob das gesamte Bein oder nur Teilbereiche wie der Oberschenkel und das Gesäß (Reiterhosenphänomen) oder die Unterschenkel (Bundhosenphänomen) betroffen sind, ist individuell verschieden. Bei etwa 30 Prozent der Betroffenen kommt es zusätzlich zu einer Mitbeteiligung der Arme. Hände, Füße und Rumpf hingegen bleiben immer unbeteiligt. Erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium kann sich zusätzlich ein Lymphödem bilden. Mediziner bezeichnen diese »Mischform« als Lip-Lymph-Ödem, das dann auch Füße und Hände betreffen kann.

Ein Lipödem haben praktisch ausschließlich Frauen. Der Grund dafür sowie für die Entstehung der Erkrankung sind bisher nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass, neben einer genetischen Komponente, die weiblichen Geschlechtshormone eine entscheidende Rolle spielen. Dafür spricht, dass die Erkrankung meist nach hormonellen Umstellungen wie der Pubertät, einer Schwangerschaft, dem Einnahmebeginn hormoneller Verhütungsmittel oder den Wechseljahren auftritt. Auch wenn sich das Vorurteil, Lipödeme entstünden durch falsche Ernährung und Übergewicht, hartnäckig hält, haben beide mit der Krankheitsentstehung nichts zu tun. Allerdings weiß man heute, dass beide den Zustand verschlechtern können.

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